HØGSKOLEN I ØSTFOLD. Avdeling for samfunnsfag og fremmedspråk. Merkantile fagspråk og filologiske studier TYSK GRUNNFAG (1-ÅRIG STUDIUM)

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1 HØGSKOLEN I ØSTFOLD Avdeling for samfunnsfag og fremmedspråk Merkantile fagspråk og filologiske studier TYSK GRUNNFAG (1-ÅRIG STUDIUM) Skriftlig språkferdighet II Mandag 8. mai timer, kl vekttall Oppgavesettet består av forside og 4 nummererte sider. Hjelpemidler: Ingen.

2 1 Alle Aufgaben 1 3 sind zu beantworten! 1. Übersetzung aus dem Norwegischen ins Deutsche. Übersetzen Sie den norwegischen Text der Anlage 1 ins Deutsche. 2. Übersetzen Sie folgenden Text ins Norwegische: Was einmal ein Streitthema ersten Ranges gewesen war, ist zu einer Geheimwissenschaft geschrumpft: der Atomausstieg. Natürlich ist die SPD längst bemüht, die Ausstiegsidee so nachhaltig zu durchlöchern, dass am Ende nichts mehr übrig bleibt. Längst haben die Akteure darauf verzichtet, sich dem Publikum noch verständlich zu machen: Sie führen ein ermüdendes Elefantenballett vor, sie sind Meister in der Kunst, auf eine komplizierte Frage nicht eine klare, sondern eine die Unübersichtlichkeit ins Maßlose steigernde Antwort zu geben. Die Welt (Leitartikel) Schreiben Sie einen der folgenden Aufsätze auf Deutsch (bitte nicht mehr als 3 4 Normalseiten): a.»angebot ZUR INTEGRATION«(Anlage 2) Am 1. Januar 2000 trat in Deutschland das neue Staatsangehörigkeitsrecht in Kraft. Was bedeutet dieses Gesetz, und welches Ziel verfolgt die Bundesrepublik damit? Wie finden Sie diese politische Entwicklung? b. ZEHN JAHRE NACH DER DEUTSCHEN WIEDERVEREINIGUNG (Anlage 3) Im Herbst 1999 waren zehn Jahre seit der Öffnung der Berliner Mauer vergangen, aber trotzdem stellen u. a. Psychologen und Sozialwissenschaftler Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen fest. Erörtern Sie einige Unterschiede, die in diesem Artikel aufgegriffen werden. Inwieweit erschweren Ihrer Meinung nach diese Unterschiede das Zusammenwachsen Deutschlands? Und wie könnte man diese Unterschiede abbauen?

3 2 Anlage 1 Norwegischer Text Bokmål Europas største byggeplass Med «Die Wende», som tyskerne selv kaller gjenforeningen av de to tyske statene, ble det største bygge- og restaureringsarbeid Europa noensinne har opplevd, satt i gang. 600 millioner D-mark har det kostet bare å restaurere Reichstag, som fra april 1999 igjen har huset Tysklands nasjonalforsamling. Fremdeles gjenstår mye før tyskerne blir et Berlin til del slik de vil hovedstaden deres skal være. I 2005 blir byens sentralstasjon ferdig, den knytter forbindelser videre til hele Europa og til Asia. Store deler av Øst-Berlin trenger fortsatt omfattende restaurering. Forfallet fra DDR-tiden ser man fremdeles mange steder. Men Øst-Berlin er likevel i ferd med å bli så hypermoderne at det ellers elegante Vest-Berlin nesten kan virke litt slitent. Også i resten av det tidligere DDR arbeides det med å ta igjen det forsømte. Dresden og Leipzig møter deg nå i stor grad med sin gamle storhet og skjønnhet. NSB Streiftog 4/99, s. 22 ff. (noe endret) Nynorsk Europas største byggjeplass Med «Die Wende», som tyskarane sjølve kallar gjenforeininga av dei to tyske statane, blei det største byggje- og restaureringsarbeidet Europa nokosinne har opplevd, sett i gong. 600 millionar D-mark har det kosta berre å restaurere Reichstag, som frå april 1999 igjen har husa Tysklands nasjonalforsamling. Framleis står mykje att før tyskarane blir eit Berlin til del slik dei vil hovudstaden deira skal vere. I 2005 blir sentralstasjonen i byen ferdig, den knyt bånda vidare til heile Europa og til Asia. Store delar av Øst-Berlin treng framleis omfattande restaurering. Forfallet frå DDR-tida ser ein enno mange stader. Men Øst-Berlin er likevel i ferd med å bli så hypermoderne at det elles elegante Vest-Berlin nesten kan verke litt slitent. Også i resten av det tidligare DDR arbeidast det med å ta att det forsømde. Dresden og Leipzig møter deg no i stor grad med deira gamle stordom og venleik. NSB Streiftog 4/99, s. 22 ff. (noko endra)

4 Anlage 2 3 In Deutschland werden jedes Jahr rund Kinder geboren, die nicht die deutsche Staatsangehörigkeit haben. Dies ändert sich am 1. Januar 2000, wenn das neue Staatsangehörigkeitsrecht in Kraft tritt. Von da an erwerben Kinder ausländischer Eltern, die in Deutschland zur Welt kommen, mit der Geburt die deutsche Staatsangehörigkeit. Das bislang geltende Abstammungsprinzip, wonach Deutscher ist, wer von Deutschen abstammt, wird damit um das Geburtsprinzip ergänzt. D ie Regierungsparteien SPD und Bündnis 90/Die Grünen sowie die Freien Demokraten (FDP) und Teile der PDS stimmten Anfang Mai dem Gesetzentwurf von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) im Bundestag zu. Der Bundesrat, die Vertretung der Bundesländer, billigte die Gesetzesnovelle wenige Tage später. Eine langjährige Debatte um die Reform des seit 1913 geltenden Staatsangehörigkeitsrechtes ging damit zu Ende. Folgende Kernpunkte prägen das Reformgesetz: Kinder ausländischer Eltern erhalten mit der Geburt in Deutschland die deutsche Staatsangehörigkeit, wenn sich der Vater oder die Mutter seit acht Jahren rechtmäßig in Deutschland aufhält. Der Elternteil muss dazu eine Aufenthaltsberechtigung oder seit drei Jahren eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis besitzen. Wenn die Kinder mit der Geburt eine weitere Staatsangehörigkeit erwerben, müssen sie sich bei Volljährigkeit, also nach Vollendung des 18. Lebensjahres, binnen fünf Jahren zwischen der deutschen und der ausländischen Staatsangehörigkeit entscheiden. Wer den deutschen Pass behalten will, muss die Aufgabe oder den Verlust der ausländischen Staatsangehörigkeit bis zur Vollendung des 23. Lebensjahres nachweisen (Optionsmodell). Ansonsten geht die deutsche Staatsangehörigkeit grundsätzlich verloren. Für Kinder, die vor Inkrafttreten des Gesetzes geboren sind, aber das 10. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, gilt eine Übergangsregelung. Sie haben einen Anspruch auf Einbürgerung, der innerhalb eines Jahres geltend gemacht werden muss. Auch diese Kinder haben bei Volljährigkeit zwischen der deutschen und der ausländischen Staatsangehörigkeit zu wählen. Die Einbürgerung erwachsener Ausländerinnen und Ausländer wird dadurch erleichtert, dass die notwendigen Aufenthaltszeiten verkürzt werden. Danach besteht ein Anspruch auf Einbürgerung bereits nach acht statt bisher fünfzehn Jahren, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Dazu gehört eine Aufenthaltserlaubnis oder Aufenthaltsberechtigung sowie ein Bekenntnis zum Grundgesetz. Wer eingebürgert werden möchte, muss den Lebensunterhalt für sich und seine Familienangehörigen ohne Bezug von Sozial- oder Arbeitslosenhilfe bestreiten können, darf keine Straftaten begangen haben und muss zudem deutsche Sprachkenntnisse nachweisen können. Rund 7,3 Millionen Ausländer leben zur Zeit in Deutschland. Sie machen etwa 9 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Gut 2,1 Millionen kommen aus der Türkei, etwa 1,2 Millionen aus dem ehemaligen Jugoslawien; rund sind Italiener, etwa Griechen. Für die Bundesregierung ist das Reformgesetz wichtiger Bestandteil der Integration von Ausländern. Kinder, die in Deutschland aufwachsen, zur Schule gehen, einen Beruf ergreifen, wüssten nun von Anfang an, dass sie ohne Wenn und Aber zur Gesellschaft gehören. Durch die Reform würden sie als Deutsche unter Deutschen aufwachsen. Dennoch ist das neue Staatsangehörigkeitsrecht für die Bundesregierung ein Kompromiss. Die ursprünglich vorgesehene Einführung der doppelten Staatsangehörigkeit stieß auf heftigen Widerspruch von CDU und CSU, die eine bundesweite Unterschriften-Kampagne gegen den Doppel-Pass initiierten. Für die Ausländerbeauftragte der Bundesregierung, Marieluise Beck, jedenfalls läge es im deutschen Interesse, wenn sich möglichst viele für die deutsche Staatsangehörigkeit entschieden. Angebot zur Integration: Ausländer können leichter Deutsche werden Für Bundesinnenminister Schily ist das neue Staatsangehörigkeitsrecht ein Schritt von historischer Dimension Aus Deutschland Nr. 4/99, S. 8 f., etwas gekürzt.

5 Anlage 3 4 Kluft zwischen Ost und West Zehn Jahre nach der Wiedervereinigung ist von einer Annäherung zwischen den Menschen in Ost- und Westdeutschland keine Rede. Die Entfremdung spiegelt sich auch in den Ergebnissen einer Befragung von je 1000 Ost- und Westdeutschen zwischen 14 und 50 Jahren im April dieses Jahres. Die Menschen in den neuen Bundesländern fühlten sich immer stärker als Menschen zweiter Klasse, erläutert der Direktor des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt/Main, Professor Horst Eberhard Richter, der die Erhebung gemeinsam mit der Universität Leipzig durchführte. Die Ostdeutschen, so ein Ergebnis der Studie, seien pessimistischer, passiver und misstrauischer als ihre westdeutschen Landsleute. Deutsche in Ost und West gehen übereinstimmend davon aus, dass gesellschaftliche Spannungen zunehmen werden und die Schere zwischen Arm und Reich größer wird. Doch die Schlussfolgerungen für die persönliche Zukunft fallen gegensätzlich aus: Während die Menschen in den neuen Bundesländern meinen, in fünf Jahren unzufriedener als jetzt zu sein, erwarten die Westdeutschen genau das Gegenteil. Ihre Zufriedenheit schöpfen die Bewohner der alten Bundesländer vor allem aus ihrer Arbeit, dem Einkommen und der Gesundheit. Für die Menschen der ehemaligen DDR sind Familie, Kinder, Partnerschaft und Sexualität wichtiger feierten Ost- und Westdeutsche gemeinsam die Öffnung der Grenze. Zehn Jahre später sind sie sich kaum näher gekommen. Das bedeutet nach Ansicht von Professor Elmar Brähler, Leiter der Abteilung medizinische Psychologie der Universität Leipzig und Mitautor der Studie, dass die Ostdeutschen die Welt zweiteilen: Auf der einen Seite der vertraute und befriedigende Intimbereich, auf der anderen Seite die unfreundliche und feindliche Außenwelt. Damit korrespondiert auch eine größere Angst vor Ausländern. 57,8 Prozent der Ostdeutschen äußerten, eher viel Angst vor Ausländern zu haben,,,nur 44,6 Prozent der Westdeutschen teilen dieses Gefühl. Auch die Studenten zumeist als wenig vorurteilsbeladen und eher flexibel eingestuft verharren in Ost-West-Kategorien. In einer von Sozialwissenschaftlern der Universität Konstanz durchgeführten Untersuchung gab mehr als die Hälfte der gut 9000 befragten Studierenden an, am Kontakt zu Kommilitonen aus dem jeweils anderen Teil Deutschlands nicht interessiert zu sein. Trotz der nachweisbar höheren Studienqualität an den Hochschulen in Ostdeutschland sind nur wenige Westdeutsche bereit, ihre akademische Ausbildung in Leipzig oder Dresden zu absolvieren. Allerdings stellten die Wissenschaftler auch positive Tendenzen fest: So gleichen sich ost- und westdeutsche Studierende in ihren gesellschaftlichen und politischen Orientierungen immer stärker an. Aus DAAD Letter 3/99, S. 20.