3 Fokus-Thema Familie 15 Kirchenbeziehungen Die GEKE als Ermöglicherin 30 Portrait Jean-Pierre Roth im Haus der Poésie

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1 b bulletin sek feps Eine Publikation des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes 3 Fokus-Thema Familie 15 Kirchenbeziehungen Die GEKE als Ermöglicherin 30 Portrait Jean-Pierre Roth im Haus der Poésie

2 2 INHALT/EDITORIAL INHALTSVERZEICHNIS FOKUS-THEMA Kirche ist Familie und setzt sich für Familien ein 3 Wenn die Familienbande reissen 5 Familie zwischen Ambivalenz und Verlässlichkeit 8 Lust auf Familie evangelische Positionen 12 KIRCHENBEZIEHUNGEN Ein protestantisches Profil für Europa 14 Die GEKE als Ermöglicherin Verbindlichkeit und Vielfalt im Ausgleich 15 Vor 50 Jahren im Berner Münster 19 ÖRK und SEK brauchen einander 21 NEWS AKTUELL Religiöse Symbole in der Öffentlichkeit Umsetzung des Asyl- und des Ausländergesetzes 22 Ja zum Beitrag an die neuen EU-Länder in Osteuropa 23 GESCHÄFTSSTELLE Personelles 23 RATS-INFO Standpunkt 24 Aus dem Rat 25 Liebe Leserin lieber Leser Wer in der Bibel die ideale Familie oder ein Familienideal sucht, steht vor einer anspruchsvollen Aufgabe. Das Alte wie das Neue Testament konfrontieren uns mit höchst widersprüchlichen Bildern Bilder einer Realität, in der sich heutige Familien kaum mehr wiedererkennen. Einigermassen perplex lässt uns auch das Verhältnis des Jesus von Nazareth zur Familie. Seine eigene Familie scheint ihn zu belasten. Wie also ein für die Familie positives Gottesbild vermitteln, wie dies Pfarrer Jean-Pierre Roth im «Haus der Poesie» tut? Oder wie grundlegende ethische Antworten für die Gestaltung der Beziehungen zwischen den Generationen finden, wie dies der Soziologe Kurt Lüscher von den Kirchen erwartet? Versuchen wir herauszufinden, was Jesus über die Schlüsselfunktion der Familie dachte, nämlich die Beziehungen zwischen den Generationen. Das Gleichnis vom verlorenen Sohn oder eher das Gleichnis von den beiden Söhnen schildert uns einen Vater, der mit seinen Söhnen je anders, nicht in egalitärer distributiver Gerechtigkeit handelt. Damit will er seine Söhne, die ganz verschieden sind, emotional berühren. Faktisch sagt er einem jeden: «Ich ziehe euch alle beide vor.» Was uns vollkommen unmöglich ist, das ist dem von Jesus geschilderten Vater möglich. Vielleicht sollten sich die evangelischen Kirchen in ihrer kontinuierlichen Arbeit für die Familie von dieser Beziehung zwischen den Generationen inspirieren lassen. Publikationen 26 PORTRAIT Jean-Pierre Roth 28 Pfr. Simon Weber, Leiter Kommunikation SEK IMPRESSUM Beilage zur «Reformierten Presse» 42/2006 bulletin sek feps Offizielles Informationsorgan des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes, Postfach, CH-3000 Bern 23, Telefon , Fax , bulletin@sek-feps.ch, www. sek-feps.ch Erscheinungsweise 4-mal jährlich Auflage 6500 deutsch, 1200 französisch Redaktion Elisabeth Ehrensperger (ee), Simon Weber (SW) Gestaltung/Produktion Medienpark Zürich, Roger Arletti, Simon Eymold, Irene Fehr, Zeljko Gataric, Carolina Gurtner, Kristina Milkovic, Stefanie Süess Übersetzungen Laurent Auberson, Elisabeth Mainberger-Ruh Druck Stämpfli Publikationen AG Autoren dieser Ausgabe Elisabeth Ehrensperger, Martin Hirzel, Gottfried Locher, Gabriel de Montmollin, Kristin Rossier, Theo Schaad, Christoph Stückelberger, Martin Vogler, Anne Walder, Simon Weber Titelbild/Rückseite refbild/müller

3 b FOKUS-THEMA 3 Kirche ist Familie und setzt sich für Familien ein In den Mitgliedkirchen wird an vorderster Front Grosses im Bereich der Familienarbeit getan. Hier wird der Grundsatz gelebt, dass Kirche Familie ist und Kirche die Familie braucht. Ein kurzes Schlaglicht auf einige der laufenden Projekte. Anne Walder Die Unterstützung von Familien gehört zu den wichtigsten Aktivitäten der Mitgliedkirchen des SEK. Im Laufe der Jahre haben die Kirchen das Aufkommen ganz unterschiedlicher Familienformen miterlebt. Die von den Familien an die Kirchen herangetragenen Bedürfnisse haben sich verändert. Ging es traditionell um spirituelle und rituelle Begleitung in den verschiedenen Lebensabschnitten (Übergangsriten bei Geburt, Taufe, Konfirmation, Heirat, Tod), so ist heute eine gezieltere, individuellere Begleitung gefragt. Dies namentlich bei Krisen in der Paarbeziehung, bei familiären Problemen oder bei Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Arbeit oder der Kinderbetreuung. Bern-Jura-Solothurn Die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn haben gemeinsam mit der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St. Gallen und der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich das Netzwerk «familienkirche» gegründet. Das Projekt sieht vor, 2006 sämtliche kantonalen Kirchen der Deutschschweiz in das Netzwerk einzubinden und die Website einzurichten (im Aufbau begriffen). Konkret ist diese Plattform als Zusammenschluss sämtlicher kantonaler Fachstellen für Familienfragen gedacht. Mit der Vernetzung von Weiterbil- dungs- und Beratungsangeboten wie auch von Grundsatzüberlegungen soll auf der Ebene der Kirchgemeinden das Bewusstsein für die Bedürfnisse sämtlicher Generationen innerhalb einer Familie (Kinder, Jugendliche, Eltern, Grosseltern) geschärft und auf diese Weise die ganzheitliche Vision einer «familienfreundlichen Kirche» realisiert werden. Graubünden 2005 konnte die Beratungsstelle :adebar» für Familienplanung, Sexualität, Schwangerschaft und Partnerschaft Graubünden in Chur ihr 30-jähriges Bestehen feiern. 1 Die Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden gehört zu den Gründungsmitgliedern des Vereins. Die Beratungsstelle begleitet Frauen, die vor der Entscheidung für oder gegen einen Schwangerschaftsabbruch stehen, und vermittelt diesen Frauen ethische Orientierungshilfen für eine eigenständige und selbstverantwortete Entscheidung. Daneben bietet :adebar» Kurse zu den Themen Liebe, Partnerschaft und Sexualität für Jugendliche in Schulen sowie in Religions und Konfirmationsklassen an, aber auch Weiterbildungskurse für Lehr- und Pfarrpersonen, die im Rahmen ihres Unterrichts mit solchen Fragen konfrontiert sind. Im Bereich Familienplanung bietet :adebar» Frauen und Männern Beratungen zu verschiedenen Fragestellungen an: Verhütungsmethoden, sexuelle Gesundheit und Fruchtbarkeit, unerfüllter Kinderwunsch.

4 4 FOKUS-THEMA Thurgau Vor kurzem hat die Evangelische Landeskirche des Kantons Thurgau beschlossen, eine 40-Prozent-Stelle zu schaffen, um Familien in Zeiten starker Belastung beistehen zu können. Die Dienststelle sorgt für die Ausbildung und den Einsatz von Helferinnen. Diese sollen Familien mit Kleinkindern in besonderen Belastungssituationen unterstützen. Gerechnet wird mit jährlich 60 Entlastungseinsätzen von durchschnittlich 30 Stunden. Zug Im Rahmen des Netzwerks «triangel beratungsdienste» 2 bietet die Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde des Kantons Zug Familien Beratungen an, damit diese insbesondere Erziehungskonflikte im Alltag besser bewältigen können. Beratungsdienste gibt es auch für Jugendliche in Schwierigkeiten. Ganz allgemein können Paare, die Unterstützung suchen, den Beratungsdienst in Anspruch nehmen. Ebenfalls angeboten werden Kurse («Entdeckungsreise in unsere Familiengeschichte»), ein ökumenisches Seminar und ein «Check-up» für Paare. Das Netzwerk «triangel beratungsdienste» bietet auch Hilfe bei körperlicher und sexueller Gewalt. Die Familie im Internet das Beispiel Aargau Zürich Im Kanton Zürich führten die Römisch-katholische Kirche und die Evangelisch-reformierte Landeskirche zwischen November 2003 und Dezember 2004 gemeinsam ein Familienmonitoring von Kirchgemeinden und Pfarreien durch. Daraus geht hervor, dass rund 60 Prozent aller Kirchgemeinden und Pfarreien Familienaktivitäten und 57 Prozent Gruppen für Kinder anbieten. Mehr als die Hälfte der Kirchgemeinden und Pfarreien präsentiert ihre Angebote auf einer eigenen Website. Insgesamt wurden Arbeitsstunden geleistet, meist von Freiwilligen. Mehr als 75 Prozent der Aktivitäten entfallen auf die Bereiche Begegnung, Begleitung und Nothilfe. Die von den kirchlichen Angestellten und den Freiwilligen erbrachten Leistungen entsprechen einer Lohnsumme von 15 Millionen Franken. Jede Arbeitsstunde eines Angestellten, einer Angestellten generiert ca. drei Stunden Freiwilligenarbeit. Die Centres sociaux protestants der Westschweiz Die Aufgabe der Spezialpfarrämter für Diakonie wird in der Romandie von den Centres sociaux protestants (CSP) wahrgenommen. Diese leisten im Bereich der Paar- und Familienberatung wichtige Aufgaben. Die vier kantonalen CSP verfügen über Beratungszentren in den Kantonshauptstädten sowie über einige regionale Antennen (Yverdon, La Chauxde-Fonds, Biel). Beraten werden verheiratete und unverheiratete Paare mit und ohne Kinder. In den Beratungsstellen wirken in der Regel Therapeuten- und Juristenteams, die professionelle Hilfe in ganz unterschiedlichen Situationen anbieten: bei gegenseitigem Unverständnis und Dialogunfähigkeit, bei sexuellen Problemen, bei Trennungs- oder Scheidungsplänen, bei Erziehungsproblemen und Familienkonflikten; ebenfalls angeboten werden Paar und Familientherapien mit systemischem Ansatz (beispielsweise im CSP Genf). Anne Walder ist Beauftragte für soziale Fragen und Diakonie. In Zusammenarbeit mit der Regionalstelle Aargau/Solothurn des HEKS hat die Reformierte Landeskirche Aargau ein Internetportal mit zahlreichen Informationen für Familien geschaffen (www. familieninfo-aargau.ch). Zur Verfügung stehen ca. 300 einschlägige Angebote und Adressen. Diese sind nach Themen geordnet und gestatten einen einfachen Zugriff auf die gesuchten Informationen. Die Palette der angebotenen Themen reicht von Familie und Beruf, Zusammenleben und Religion bis zu Gesundheit, Gewalt, Geld, Freizeit, Migration und Bildung

5 b FAMILIE 5 Wenn die Familienbande reissen Was Familie bedeutet, erfahren die Mitarbeitenden der Centres sociaux protestants (CSP) in ihrer täglichen Arbeit vor allem dort, wo die Familie existentiell durch Armut, Arbeitslosigkeit und Ausgrenzung bedroht ist. Ganz konkret kommen die CSP der christlichen Verantwortung nach, sich für die Schwächsten in unserer Gesellschaft einzusetzen. Ein Bericht aus dem CSP Waadt. Gabriel de Montmollin Häusliche Gewalt, nicht gesicherter Unterhalt von Jugendlichen in Ausbildung, überschuldete Haushalte mit Problemen dieser Art, die sich negativ auf das Familienleben auswirken, sehen sich die Mitarbeitenden des CSP des Kantons Waadt bei ihren täglich 50 Einzelberatungen für Personen in prekären Verhältnissen immer wieder konfrontiert. Bevor an ein eigentliches Familienprojekt auch nur zu denken ist, muss das CSP Feuerwehr spielen, um eine noch weiter gehende Auflösung der Familienstrukturen zu vermeiden. Ein Beispiel für solche Auflösungstendenzen ist die Jugendarmut. In den grossen Schweizer Städten ist heute einer von zehn jungen Erwachsenen zum Überleben auf Sozialhilfe angewiesen. Ein neues Phänomen, das sich auf Dauer etabliert und geistig wie körperlich gesunde Personen betrifft. Immer wieder wird behauptet, Grund für diesen Negativtrend sei die allzu permissive Gesellschaft, die den jungen Foto: refbild/pfander

6 6 FOKUS-THEMA Foto: refbild/pfander Generationen die «Kultur der Anstrengung» ausgetrieben habe. Im CSP allerdings beobachten wir, dass Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren häufig dann in eine Notlage geraten, wenn es zum Bruch mit der Familie, zum Schuloder Lehrabbruch kommt und dies zum Zeitpunkt des Eintritts in das Erwachsenenalter, zu welchem sich die Welt der Erwachsenen nicht immer auf der Höhe ihrer Aufgabe zeigt. Widerstand gegen die Negativspirale Nehmen wir den Fall des 21-jährigen Luca (Vorname geändert). Im Frühjahr 2006 sucht er die Anlaufstelle Jet Service (Jet = jeunes et travail/jugend und Arbeit) des CSP in Lausanne auf: Luca, im ersten Studienjahr an der Universität, hat trotz schwieriger Umstände sein Lächeln nicht verloren, ist aber höchst beunruhigt, weil er vom Vater seit zwei Monaten keine Unterstützungsgelder mehr erhält. Dieser gibt vor, ihm fehlten die nötigen Mittel. Der Vater, von Luca als Liebhaber schnittiger Autos charakterisiert, sollte tatsächlich am Bettelstab gehen? Um dies beweisen und ein begründetes Stipendiengesuch zur Finanzierung seines Studiums einreichen zu können, müsste Luca eine Fotokopie der Steuererklärung seines Vaters beilegen. Doch nur der Vater ist berechtigt, ihm dieses Schriftstück zu beschaffen so sieht es das Reglement vor. Wird er schriftlich bestätigen wollen, aus welchem Grund er keine Unterhaltszahlungen mehr leistet? Falls er Luca diese Bestätigung zukommen lässt, wird sie einem Stipendiengesuch beigelegt, über das erst in einigen Monaten entschieden werden wird. Doch bis es soweit ist, muss Luca seinen Lebensunterhalt irgendwie finanzieren und sein vierjähriges Studium fortsetzen. Was soll, falls alle Stricke reissen, aus diesem Studenten werden, dem plötzlich die Unterstützungsbeiträge vorenthalten werden? Nicht bestandene Prüfungen, Studienabbruch, Gelegenheitsjobs, Entmutigung: Diese Negativspirale kann sehr schnell ins Bodenlose führen. «Dazu wird es nicht kommen!», empören sich die Sozialarbeiterin und die Juristin von Jet Service, die Luca beraten. Als erstes beschliessen sie, Lucas Vater in einem Brief daran zu erinnern, dass er verpflichtet ist, seinen Sohn bis zum Studienabschluss zu unterstützen. Parallel dazu erklären die beiden Beraterinnen Luca, wie beim Einreichen eines Stipendiengesuchs vorzugehen ist und wie die «Arbeitsbörse» des CSP funktioniert, die da und dort Gelegenheitsjobs vermittelt. Und dann schlagen sie ihm kurzfristig einen weiteren Gesprächstermin für eine Bestandesaufnahme vor. So signalisieren sie Luca, dass er nicht fallen gelassen wird, dass er vielmehr in dieser entscheidenden Phase Unterstützung erhält und nicht einfach tatenlos zugeschaut wird, wie die Situation aus dem Ruder läuft. Innerhalb von zwei Jahren hat die Zahl der Beratungen in der Abteilung Jugend und Arbeit des CSP sie ist auf die Hilfe für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 25 Jahren spezialisiert um zehn Prozent zugenommen. Heute äussern sich die Mitarbeitenden dieser Abteilung besorgt über die zunehmende Prekarisierung der häufig sich selbst überlassenen jungen Menschen. Im CSP tun wir illusionslos unser Möglichstes, um ihnen zu helfen, um sie auf dem Arbeitsmarkt oder in der Ausbildung zu halten und so ein Abgleiten in die Sozialhilfe zu verhindern.

7 b FAMILIE Tritt fassen und Autonomie zurückgewinnen dafür setzen sich die CSP bei Jugendlichen und ihren Familien ein. Ein weiterer Aspekt des Familienlebens oder, genauer, ein Aspekt der Paarbeziehung, der uns beschäftigt, ist die Gewalt gegen Ausländerinnen. Etwa der Fall von N., einer Asylsuchenden aus Somalia. Nach ihrer Heirat mit einem Schweizer hat sie eine Aufenthaltsbewilligung erhalten. Die anfänglich gute Beziehung geriet an jenem Tag in die Krise, an welchem der Ehemann seine Stelle verlor. Von seiner wiederholt erfolglosen Arbeitssuche demotiviert, beginnt er seiner Frau die Schuld für seine Misserfolge zuzuschieben: «Du gibst dir überhaupt keine Mühe, Arbeit zu finden, sitzest bloss im Haus herum und tust nichts.» Auf die Vorwürfe folgen Beschimpfungen und schliesslich Schläge. N. weiss sich nicht mehr zu helfen: Verlässt sie die eheliche Wohnung, verliert sie ihre Aufenthaltsbewilligung; bleibt sie, wird sie geschlagen. Wir führen aber auch andere Kämpfe, etwa gegen die Prekarisierung von Familien. Wenn wegen plötzlicher Arbeitslosigkeit zwanzig Prozent des Einkommens wegfallen, kann es vorkommen, dass sich Familien verschulden müssen, um über die Runden zu kommen. Wer vermag unter solchen Umständen die einkommensunabhängigen Krankenversicherungsprämien zu bezahlen? Pflicht zu helfen, geht vor Misstrauen Im CSP müssen wir ständig Notlösungen finden und Orientierungshilfe geben. Wir können nicht warten, bis die Dinge sich aufgrund veränderter Mentalitäten oder Gesetze in die richtige Richtung entwickeln. Die Dringlichkeit, für spezifische Fälle rasch eine Antwort zu finden, hat auch mit dem schlechten Image der Menschen in Notlagen zu tun. Ersucht heutzutage eine Person um Hilfe, wird sie schnell des Sozialhilfemissbrauchs verdächtigt. Regelmässig geäussert wird dieser systematische Verdacht auch in Reden über junge Sozialhilfeempfangende, über überschuldete Familien oder über Ausländerinnen, die Opfer von Gewalt sind. Im CSP gelangen wir zu einem ganz anderen Befund. Und selbst wenn wir in unserer täglichen Arbeit das Gegenteil erfahren müssten und die Missbräuche bestätigt sähen, würden wir einen Grundsatz in Erinnerung rufen, von dem abzuweichen gefährlich wäre: Als Menschen und Christen müssen wir Minderheiten besondere Aufmerksamkeit schenken. Das geht so weit, dass wir akzeptieren müssen, dass da und dort tatsächlich Missbräuche vorkommen. Etwas Ähnliches meint der bedeutende Philosoph John Rawls, wenn er sagt, Ungerechtigkeit könne in der Gesellschaft nur dann toleriert werden, wenn sie den schwächsten Gruppen innerhalb eben dieser Gesellschaft diene. Heute gebietet uns die Vernunft, jene Minderheiten besser zu identifizieren, die eine Folge nicht mehr funktionierender Familienbande sind. Gabriel de Montmollin ist Leiter des CSP VD. Einige Zahlen zum Centre social protestant der Waadt Das 1961 gegründete Centre social protestant (CSP) der Waadt zählt 60 Mitarbeitende und 170 Freiwillige. Kantonsweit führt es jährlich mehr als Sozial- und Rechtsberatungen durch. Dank dieser Gespräche sollen die Ratsuchenden wieder Tritt fassen und ihre Autonomie zurückgewinnen können. Jugendliche, Migrantinnen und Migranten, Personen, die überschuldet sind oder Eheprobleme haben, juristischen Rat benötigen oder mit den Behörden im Konflikt sind sie alle haben im CSP Anspruch auf unentgeltliche Beratung. Das Budget des CSP beläuft sich auf 6,5 Millionen Franken; finanziert wird es durch Subventionen der öffentlichen Hand (30%) und der Kirche (6%), durch den Ertrag aus sechs Secondhand-Läden (25%) und durch private Spenden (39%).

8 FOKUS-THEMA Familie zwischen Ambivalenz und Verlässlichkeit In der Diskussion um die Zukunft der Familie tut es Not, Ambivalenzerfahrungen und Unsicherheiten nicht zu verdrängen, sondern vielmehr als wichtigen Bestandteil der Gestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen anzuerkennen. Dem kommt das evangelische Menschenbild insofern entgegen, als es sich an einer Pluralität der Beziehungsformen orientiert. Einer der bekanntesten Schweizer Familiensoziologen, Kurt Lüscher, erläutert im Gespräch die Bedeutung der kirchlichen Arbeit für die Familie. Bulletin: Herr Lüscher, Familie scheint an Selbstverständlichkeit einzubüssen, es besteht eine grosse Mannigfaltigkeit an familialen Lebensformen und die Leute wissen darüber Bescheid. Patchwork-Familien nehmen an Zahl zu, und sogenannte Regenbogenfamilien, das heisst Schwulen- und Lesbenpaare mit Kindern, sind zwar selten, erfahren aber eine grosse Aufmerksamkeit. Die klassische Form der bürgerlichen Familie verliert an Bedeutung. Sie kommt in archaischen Versionen dort wieder auf, wo Menschen aus nicht-christlichen oder evangelikalen Kulturkreisen ihre streng patriarchale Tradition im Extrem in Form von Zwangsheirat auch hier in der Schweiz leben. Sind dies aus christlicher Perspektive hinzunehmende Trends? Oder handelt es sich dabei um sogenannte Familienrhetorik? Kurt Lüscher: Das Bild der Familie heute ist in der Tat mannigfaltig und widersprüchlich. Gleichzeitig wird häufig nur das eine oder andere Leitbild als das einzig richtige, normale postuliert. Es scheint, als ob wir nicht nicht moralisierend darüber reden könnten. Ideologisch geprägte Vorstellungen sind häufig; kennzeichnend sind Gegenüberstellungen wie: Hier heile Welt, dort Beziehungshölle, hier Ideal, dort Auslaufmodell. Solche Polarisierungen sind typisch für die gängige Familienrhetorik, also das öffentliche Reden darüber, was Familie ist und sein soll. Ich selbst versuche, mich dem Verständnis von Familie anzunähern, indem ich von der anthropologischen Aufgabe ausgehe, um die Familie sich seit jeher konstituiert: Die Pflege, Erziehung und Betreuung des Kindes, also des Nachwuchses, der beim Menschen während mehrerer Jahre auf Ältere, eben Eltern angewiesen ist. Diese Aufgabe bedarf der Gestaltung und der Interpretation, je nach Lebensbedingungen, nach Stand des Wissens und vorherrschenden Überzeugungen. Sie ist bedeutsam für die Entwicklung des Einzelnen und der Gemeinschaften. Darum ist sie Gegenstand sozialer, kultureller und rechtlicher Normierungen, die oft umstritten sind: Kurz und paradox formuliert: Familie ist eine soziokulturelle Aufgabe, die als solche in der menschlichen Natur angelegt ist. Mit Blick auf die Gegenwart, aber auch die Vergangenheit, erachte ich es als angemessen, die Gestaltung der Eltern- Kind-Beziehungen sowie der Generationenbeziehungen ins Zentrum zu stellen. Ihre Organisation bedingt selbstverständlich die Regelung der Beziehungen zwischen den Geschlechtern. In dieser Sichtweise werden Elternschaft, Ehe, Hausgemeinschaft und Verwandtschaft auseinander gehalten, um die historisch je unterschiedlichen Konfigurationen ihrer Verknüpfung unvoreingenommen in den Blick zu nehmen. In der sogenannten bürgerlichen Familie zum Beispiel fielen Heirat und Haushaltsgründung also das Zusammenleben zeitlich zusammen, und Elternschaft sollte sich daran bald anschliessen. Heute gibt es, wie wir wissen, auch andere Modelle, die gesellschaftlich anerkannt oder zumindest toleriert werden so beispielsweise «nichteheliche Lebensgemeinschaften» ohne und mit Kindern. Auch gehen angesichts der verlängerten Lebensdauer heute nicht wenige ältere Menschen nach dem Verlust des Gatten oder der Gattin eine neue partnerschaftliche Beziehung ein oder heiraten. Das ist von Belang für ein zeitgemässes Verständnis der Ehe. Ist dieses Verständnis von Ehe und Familie anschlussfähig an das evangelische Menschenbild? Es gehört zu den Kulturleistungen der Reformation, den Umgang des Menschen mit Differenzen und Unsicherheiten thematisiert zu haben und zwar in der Beziehung zwischen Individuum und Gott sowie zwischen den Geschlechtern und zwischen den Generationen. Nicht notwendigerweise einem reformierten Verständnis entspricht meines Erachtens also, Elternschaft als Erfüllung des Ehezwecks zu verstehen. Vielmehr gibt es für protestantische Menschen unterschiedliche Möglichkeiten zur Sinngebung und Gestaltung persönlicher Lebensführung. Dieses reformierte Verständnis erleichtert es, mit der realen sozialen Mannigfaltigkeit und ihren Spannungsfeldern umzugehen und die sozialen Beziehungen sowie ihre dynamische Gestaltung ins Zentrum zu stellen, also nicht deren äussere Form. Selbstverständlich bleiben die institutionellen Aspekte nicht völlig ausser Acht, denn

9 b FAMILIE Beziehungen sind immer in soziale Kontexte eingebunden, und familiale Lebensformen sind auf gesellschaftliche Anerkennung angewiesen. Verstädterung, erhöhte Mobilität, Medialisierung, verbesserte ökonomische Verhältnisse, Migration und nicht zuletzt technische Möglichkeiten (zum Beispiel in der Fortpflanzungsmedizin) äussern sich als erhöhte Unsicherheit und zugleich als Multiplizierung der Anzahl Optionen, die dem Menschen bei der Beziehungs- und Familiengestaltung zur Verfügung stehen. Unterstützt nun diese Tatsache die Emanzipation von überkommenen Vorbildern und vergrössert unsere Freiheit oder verstärkt sie, im Gegenteil, unsere Abhängigkeit von Idealen und Ideologien? Wollen wir uns in unserer pluralistischen und widersprüchlichen Gesellschaft zurechtfinden, müssen wir nach den Leistungen der Familie fragen. Sie ist insbesondere von grosser, nachhaltiger Tragweite für die Herausbildung persönlicher Identität, also der Persönlichkeit des Einzelnen. In der Familie werden Humankompetenzen vermittelt. Dazu gehören die Fähigkeiten der alltäglichen Lebensführung und zum kooperativen Umgang mit andern. Unter ethischen Gesichtspunkten bietet sich hinsichtlich der Beziehungsgestaltung Verlässlichkeit als ein herausragendes Kriterium an. Von Verlässlichkeit können wir sprechen, wenn Menschen sich gegenseitig um ihrer selbst willen schätzen und lieben, und ihre Beziehungen ungeachtet aller Konflikte und Ambivalenzen als unkündbar verstehen. Die Generationenbeziehungen sind dafür ein wichtiges Feld, da sie lebenslang bestehen und prinzipiell, auch rechtlich nicht aufgelöst werden können. Es geht also um die Akzeptanz des Anderen in seiner Personhaftigkeit: Selbst wenn der Andere eben anders ist und sich verändert, kann er sich auf meinen Respekt seiner Einzigartigkeit gegenüber verlassen. Dies ist wichtig für die Entwicklung von Identität und Handlungsbefähigung. Anthropologisch gesprochen: Der Mensch braucht zu seiner Entwicklung und Entfaltung auf Angewiesenheit antwortendes, verlässliches Handeln. Diese Sichtweise scheint mir anschlussfähig an die evangelische Überzeugung zu sein, wonach der Mensch in all seinen Widersprüchen letztlich Gott als unbedingt verlässliches Gegenüber erfahren kann und darf. Es ist eine Entwicklung hin zur Professionalisierung der Haus- und Familienarbeit zu beobachten. Diese erfolgt unter anderem durch (arbeitsmarktliche und/oder frauenpolitische) Bestrebungen, Haus- und Familienarbeit bezüglich Stundenaufwand und Geldwert zu messen sowie eine Verwischung der Grenzen zwischen Familienund Erwerbsarbeit zu forcieren aber auch durch die Institutionalisierung von Dienstleistungen für die verschiedenen Lebensphasen von der Krippe bis zur AHV. Steht dies nicht im Widerspruch zur protestantischen Haltung, die individuelle Freiheit in den Beziehungen und somit auch die Privatheit von familiären Angelegenheiten zu betonen? Der Begriff «Familie» ist übergreifend, weil er wie erwähnt Elternschaft, Ehe, Zusammenleben im Haushalt, Verwandtschaft zueinander in Beziehung setzt. Die Art und Weise, wie dies geschieht, geschehen soll und darf, ist seit jeher denken wir nur an das Alte Testament Gegenstand von Brauch, Sitte und Recht gewesen. Insofern hat es Familienpolitik in einem weiten Sinne des Worts immer schon gegeben. Seit der Neuzeit und insbesondere seit dem 20. Jahrhundert wird im Zeichen einer Individualisierung dem Menschen die Fähigkeit zugestanden, in Beziehung mit anderen seine persönlichen Anlagen zu entfalten und Foto: refbild/pfander

10 10 FOKUS-THEMA sein Leben in eigene Hände zu nehmen. Zugleich wird die Tragweite der Familie und ihrer Interdependenzen mit der näheren und ferneren sozialen Umwelt erkannt. Hingewiesen sei hier auf die Einsichten der Psychoanalyse, der Entwicklungspsychologie und der interdisziplinären Sozialisationsforschung. Vor diesem Hintergrund hat sich eine Familienpolitik im engeren Sinne entwickelt. Sie steht im Spannungsfeld zwischen öffentlicher Einflusssphäre und Autonomie. Dass Familie Privatsache sei, ist somit nur die halbe Wahrheit. Die allgemeine Zielsetzung einer zeitgemässen Familienpolitik besteht meiner Meinung nach darin, die Bedeutung der familialen Aufgaben, der in und durch die Familien erbrachten Leistungen für den Einzelnen und die Gesellschaft anzuerkennen und die Leistungspotenziale von Familien zu fördern insbesondere dort, wo diese während kürzerer oder längerer Zeit beeinträchtigt sind. Familienpolitik greift heute oft auf Kosten-Nutzen-Rechnungen zurück, die insbesondere ausschlaggebend zu sein scheinen für die Anzahl Kinder, die man noch bereit ist zu haben. Selten figuriert das Wohl des Kindes in diesen Aufstellungen. Wie könnte ein solches aus einer christlichen Perspektive aussehen? Auch Kosten-Nutzen-Rechnungen sind nur die halbe Wahrheit. Der Aufruf zum Beispiel, mehr Krippen seien einzurichten, damit die Frauen erwerbstätig sein können, ist eine Verkürzung und beinhaltet die Gefahr einer Instrumentalisierung von Frauen für den Arbeitsmarkt. Ebenso bleibt das Postulat der Gleichstellung der Geschlechter ausser Acht. Entscheidend ist das Wohl des einzelnen Kindes. Selbstverständlich kann Tagesbetreuung oder der Besuch einer Krippe für dessen Entwicklung förderlich sein. Doch gilt auch: Buben und Mädchen brauchen Mütter und Väter, Frauen und Männer, die Zeit für sie haben und sich individuell um sie kümmern. Kinder sind auf diese Bezugspersonen in einer umfassenden, stetigen und anregenden Weise angewiesen. Es kommt also auf den Mix an bzw. auf das Zusammenspiel von Krippe, Elternhaus, Verwandtschaft und Nachbarschaft, anderen Kindern und Erwachsenen. Von wesentlicher Bedeutung für das Gelingen sind die Qualität der Betreuung und die Kooperation unter den Beteiligten wobei auch hier Verlässlichkeit zentral ist. All dies liegt ebenso im Interesse der Erwachsenen und letztlich der Gemeinschaft. Wenn sich beispielsweise ein Kind gut entwickeln und entfalten kann, wirkt dies auf die Eltern (und womöglich auch auf die Grosseltern) zurück. Die Einsicht in die Bedeutung verlässlicher Beziehungen zwischen Eltern und Kindern kann auch auf das Verständnis der Partnerschaftsbeziehungen, mithin der Institution Ehe, ausstrahlen. Welches könnte der Beitrag der Kirchen sein angesichts der Tatsache, dass simple bevölkerungspolitische Argumentationen und Kosten-Nutzen-Rechnungen zu kurz greifen? Die Kirchen haben die Chance, alltagspraktische Erfahrungen aus der Seelsorge und der Gemeindearbeit einzubringen. Sie können lebensnah die Bedeutung von Familie und Ehe bekunden und so immer wieder die Sinnhaftigkeit von Elternschaft darstellen nicht zuletzt auch in späteren Lebensphasen. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass Kinder eine grosse Bereicherung gerade im Alter sein können nicht in materieller Hinsicht, sondern emotional und intellektuell. Über die beruflichen Tätigkeiten der erwachsenen Kinder beispielsweise eröffnen sich dem Älteren neue Wissensfelder; ich kann durchaus unter Wahrung von Distanz und Respekt an den Interessen und Passionen meiner Kinder teilhaben, kann mit ihnen auch Meinungsverschiedenheiten austragen und bin aufgefordert, meine eigenen Überzeugungen in der Perspektive der nachrückenden Generation zu überdenken. Dies erweitert den Lebenshorizont des älteren Menschen. In Bezug auf das Lernen im Generationenverbund ist dabei zu beachten: Nicht nur lernen die Jüngeren von den Älteren, sondern diese und das wird heute etwa hinsichtlich des Umgangs mit neuen Medien oft thematisiert wie-

11 FAMILIE 11 derum können von den Jüngern lernen. Aber beide, Alte und Junge, lernen vor dem Hintergrund einer die Generationen überdauernden Entwicklung sie stehen sozusagen in gemeinsamer Auseinandersetzung mit dem überkommenen sozialen und kulturellen Erbe. Wichtig sind bei alledem Erfahrungen der respektvollen Zuwendung, wie dies der englische Begriff des Caring umschreibt. Einander helfen und unterstützen, miteinander lernen und füreinander sorgen sind Tätigkeiten in Spannungsfeldern von Eigenständigkeit und Abhängigkeit, von Zuneigung und bisweilen auch Ablehnung. In diesem Sinne gehen sie einher mit der Erfahrung von Ambivalenzen. Dies ist nicht von vorneherein negativ zu sehen, denn daraus können sich neue Impulse für das Zusammenleben ergeben. Ein derartiges Menschenverständnis, das die Realität von Zwiespältigkeiten akzeptiert, scheint mir wiederum anschlussfähig an eine evangelische Anthropologie und an theologische Reflexionen. Unsicherheit und Desorientierung haben die Familie zu einem Plan werden lassen, für oder gegen welchen man sich zu entscheiden hat. Wie können die Kirchen hier Orientierung bieten? Die mit dem wachsenden Druck zu individuellen Entscheidungen einhergehende Unsicherheit darf nicht durch Ideologie bzw. simple Lösungen und neue Familiendoktrinen verdrängt werden. Einen wichtigen Beitrag könnten die Kirchen mit der systematischen Aufarbeitung von Erfahrungen leisten, welche bei der Arbeit an vorderster Front gemacht werden zum Beispiel im Bereich Migration. Zu fragen wäre unter anderem, unter welchen Bedingungen es gelingt, dass muslimische Eltern ein gutes Verhältnis zu ihren Kindern, die sich in ihre (schweizerische) Lebenswelt integrieren wollen, entwickeln können. Ich halte eine Orientierung für angemessen, die sich konsequent an der Idee einer freien Entfaltung der Persönlichkeit ausrichtet. So ist zum Beispiel das Fernbleiben vom Schwimmunterricht für ein muslimisches Mädchen erst dann problematisch, wenn es deswegen im regulären Schulunterricht nicht mehr mitkommt oder von seiner Klasse ausgegrenzt wird. Zu fragen ist also immer wieder: Was sind die Fakten? Welches sind die konkreten Lebensumstände? Welche Erfahrungen können bei der Suche nach Lösungen weiterhelfen? Diese müssen auf das Wohlergehen und die Entwicklung des einzelnen Kindes oder Jugendlichen sowie der mit ihnen verbundenen Erwachsenen ausgerichtet sein. Das bedingt Offenheit für unterschiedliche Lösungen. Die Kirchen und die ihnen nahestehenden Dienste können hier mit ihrem Erfahrungsschatz wichtige Einsichten vermitteln. Es ist darum auch ein Pluralismus der Akteure der Familienpolitik, nicht zuletzt im Bereich der Elternbildung, elementar. Kirchen, gemeinnützige Organisationen, Selbsthilfegruppen sind ebenso wichtig wie der Staat und seine Organe. Die realen Erfahrungen der seelsorgerischen Arbeit und der alltäglichen Praxis können dazu beitragen, dogmatische Positionen abzubauen. So liessen sich kontroverse Debatten, wie zum Beispiel jene über die Adoption von Kindern durch Schwulen- oder Lesbenpaare, versachlichen. Welches ist Ihrer Ansicht nach der Beitrag der Kirchen angesichts der Tatsache, dass eine zunehmende Polarisierung zwischen Menschen mit Kindern und solchen ohne Kinder in unserer Gesellschaft zu verzeichnen ist? Zunächst ist daran zu erinnern, dass Kinderlosigkeit bzw. der Verzicht auf Elternschaft viele Gründe haben kann. Sehr wohl kann es auch eine Aufgabe der Kirchen sein, die Sinnhaftigkeit von Elternschaft in behutsamer Weise immer wieder zu umschreiben und die Gefahr kurzfristiger eigennütziger Orientierungen zu thematisieren. Vor allem aber ist es meiner Überzeugung nach eine wichtige Aufgabe der Kirchen, aktiv in die familienpolitischen Diskurse einzugreifen und Gerechtigkeit für Familien in allen Lebensphasen einzufordern und insbesondere auch für solche Familien einzutreten, die zeitweise oder dauernd besondere Belastungen zu ertragen haben und unter Armut leiden. Schliesslich ist zu betonen, dass die Ordnung der Generationenbeziehungen und der damit untrennbar verknüpften Geschlechterbeziehungen aktuell und im Zeithorizont der Zukunft auf grundlegende Fragen der Ethik verweist. Die reformierte Theologie und Ethik sollte auch in diesen Diskursen meines Erachtens stärker als in den letzten Jahrzehnten präsent sein. Das Interview führte Elisabeth Ehrensperger. Kurt Lüscher, geboren 1935 in Luzern, promovierte zum Dr. rer. pol. an der Universität Bern, wo er auch seine Habilitation in Soziologie einreichte. Bevor er ab 1971 den Lehrstuhl für Soziologie an der Universität Konstanz antrat (emeritiert seit 2000), war er Extraordinarius an der Universität Bern und Visiting Associate Professor an der University of North Carolina (Chapel Hill, USA). In der Lehr- und Forschungstätigkeit rückte für Lüscher nach der Bildungs- und Mediensoziologie und neben der allgemeinen Soziologie zusehends die Soziologie der Familie und der Generationenbeziehungen in den Vordergrund wurde Lüscher mit der Leitung eines vom Land Baden-Württemberg eingerichteten Forschungsschwerpunktes «Gesellschaft und Familie» betraut, zu dessen wichtigsten Arbeitsthemen die Prozesse der Familiengründung und der Sozialisation, die Gestaltung der Generationenbeziehungen, Analysen der Familienrhetorik, der Familienpolitik, der Kinderpolitik sowie des Verhältnisses zwischen Familie und Recht gehören. Lüscher ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirates beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ, Berlin) sowie der Eidgenössischen Koordinationskommission für Familienfragen (Bern). Buchpublikationen zum Thema: Lüscher, K./ Liegle, L. (2003): Generationenbeziehungen in Familie und Gesellschaft, Konstanz: Universitätsverlag. Pillemer, K./ Lüscher, K. (Hrsg.) (2004): Intergenerational ambivalences: New perspectives on parent-child relations in later life. Oxford: Elsevier.

12 12 FOKUS-THEMA Lust auf Familie evangelische Positionen Familien stärken und evangelische Familienpositionen sichtbarer machen: Dazu will der SEK mit seinen Mitgliedkirchen beitragen. Das Institut für Theologie und Ethik bereitet zurzeit im Rahmen des Projekts «Zukunft Sozialstaat Schweiz» eine Position zur Familienpolitik aus evangelischer Sicht vor. Ein Werkstattbericht. Christoph Stückelberger Kirchgemeinden und Kantonalkirchen leisten sehr viel zur Förderung und Stärkung der Familien, wie der Bericht eingangs dieses Bulletins zeigt (siehe S 3f.). Individuelle Beratung und Seelsorge wie auch familienfreundliche Angebote von Liturgien bis zur Freizeitgestaltung gehören dazu. Sie sind zu stützen durch theologische und ethische Orientierung sowie durch familienpolitische Massnahmen auf kantonaler und eidgenössischer Ebene. Dafür können sich die Mitgliedkirchen gemeinsam mit dem SEK einsetzen. Zwei Sorgen stehen im Vordergrund der aktuellen Familiendebatten in der Schweiz wie auch im übrigen Europa: Die hohen Scheidungsraten werden als Zeichen des «Zerfalls der Familie» gewertet, und die tiefen Kinderzahlen bereiten den Planern der Finanzierung von Sozialwerken wie AHV und Pensionskassen Kopfzerbrechen. Diesen nicht von der Hand zu weisenden Problemen ist aber aus evangelischer Sicht nicht mit Jammern über den Familienzerfall zu begegnen; vielmehr gilt es, aus der Kraft des Evangeliums die «Lust auf Familie» zu wecken und sich aktiv mit den Chancen und Problemen heutiger Entwicklungen auseinanderzusetzen. Die Auseinandersetzung mit dem Wandel der Familie macht die intensive Zusammenarbeit mit den Sozialwissenschaften nötig, wie der SEK sie im Rahmen seines Familien- Foto: epd-bild/nicola O`Sullivan

13 b FAMILIE 13 projekts insbesondere mit Professor Kurt Lüscher, dem wohl bekanntesten Familiensoziologen der Schweiz, praktiziert (vgl. das Interview mit Lüscher, S. 8 bis 11). Das Institut für Theologie und Ethik des SEK bereitet zur Zeit eine SEK-Position zur Stärkung der Familie aus evangelischer Sicht sowie eine ausführlichere Studie dazu vor. Dabei wird deutlich, dass von biblischer Zeit bis heute die Familie einem steten Wandel unterworfen war. Die heutige Kleinstfamilie ist keineswegs die einzige christliche Familienform. Angesichts dieses raschen Wandels besteht nun aber die anspruchvolle theologische und ethische Aufgabe darin zu fragen, was denn die Tragfähigkeit der Beziehung eines Elternpaares und was eine Familie überhaupt ausmacht, wie eheähnliche Lebensformen zu beurteilen sind, wie sie vor allem von jungen Leuten als Lebensphase vor dem Eheschluss gelebt werden und welche Rolle der Generationenverbund mit den Grosseltern, Paten oder Nachbarn für die Stärkung der Familie spielt. Auch die Haltung der Kirchen und der Gesellschaft zu den Alleinstehenden darf nicht ausgeklammert werden, wenn nach einer Familienpolitik gesucht wird, die nicht neue Ausgrenzungen schaffen soll. Familie ist nicht zuvorderst eine Pflicht im Dienste der Gesellschaft (für deren Stabilität), der Wirtschaft (zur Produktion von Arbeitskräften), des Staates (zur Sicherung der Sozialwerke durch Nachwuchs) oder der Kirche (zur Erfüllung eines Schöpfungsgebotes). Familie aus evangelischer Sicht ist zuallererst ein Angebot, eine Chance und eine Verheissung. Eine tragfähige Paarbeziehung, verbunden mit der Lebendigkeit der Weitergabe und Weiterentwicklung von Leben durch Kinder, ist ein Geschenk Gottes. Nicht der Ruf nach mehr Kindern als Pflicht ist tragfähig, Wenn der Eigenwert der Familie anerkannt wird, dann kann auch der vielfältige Wert der Familien (in ihren verschiedenen Formen) für die Gesellschaft deutlich werden. sondern die Lust auf Familie und Kinder aus der Freiheit des Evangeliums. Dieser Grundton prägte auch das ökumenische «Wort der Kirchen. Miteinander in die Zukunft» aus dem Jahre 2001, wo es heisst: «Menschen, die wirklich Ja sagen zum Familienleben, ergreifen aus christlicher Sicht die Chance, Gottes Liebe in der Liebe ihrer Angehörigen zu erfahren und selber weiterzuvermitteln. [ ] Das Leben in der engsten Form der sozialen Verbundenheit, in der Familie, ist eine grosse Chance für ein glückendes, erfülltes Leben.» (Abs. 61 und 62). Dieses positive, ermutigende Vorzeichen macht die Familie zu einem Eigenwert und nicht nur zu einem Zweckverband für gesellschaftliche Ziele. Nein Staat und Gesellschaft haben als eine der zentralen und vornehmen Aufgaben, Familien so zu stärken, dass Leben dank und durch Familien gelingen kann. Wenn dieser Eigenwert anerkannt wird, dann kann auch der vielfältige Wert der Familien (in ihren verschiedenen Formen) für die Gesellschaft deutlich werden: als existentieller Ort des Überlebens für Kleinkinder, als Ort der Wertevermittlung und Identitätsbildung, als Ort des sozialen Lernens, der Konfliktbewältigung und des emotionalen Ausgleichs. Familien sind auch Orte der Erfahrung von Gottes Nähe und Ferne, des Heiligen Geistes, der Schuld und Vergebung, der gelebten Nächstenliebe und der Erfahrung von Kirchesein. Die öffentliche Wahrnehmung schwankt oft zwischen Unter- und Überschätzung der Familie. Während ersteres zu einer Missachtung der Bedeutung und der Bedürfnisse von Familien führt was in den letzten dreissig Jahren oft der Fall war, so kann der gegenwärtige Trend zur Neuentdeckung der Familie deren Idealisierung und Überforderung bedeuten. Die Familie muss dann alles leisten können, was die Gesellschaft für Gegenwart und Zukunft braucht. Wer hat da noch den Mut, Kinder zu haben? Den Mut, eine Familie zu gründen, bringt eher auf, wer aus der Zusage (Gottes und seiner Mitmenschen) lebt, dass nicht alles gelingen muss, dass der Mensch in aller Bruchstückhaftigkeit und Unvollkommenheit Beziehungen und eine Familie wagen darf und auch so reich beschenkt wird. Eine evangelische Familienethik verbindet deshalb die Betonung der hohen Bedeutung der Familien mit diesem Entlastungsangebot, das im Glauben an den menschenfreundlichen, barmherzigen Gott verwurzelt ist. Das kann zu einer realistischen Familienpolitik führen. Staatliche, Familien fördernde Massnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Mann und Frau sind dabei ebenso nötig wie Familien entlastende Massnahmen in Form von steuerlichen Entlastungen und angemessenen Kinderzulagen. Eine evangelische Familienpolitik hat aber neben dem Staat auch den Privatsektor, die Freiwilligenarbeit, die Nachbarschaft, die Verantwortung des Einzelnen und nicht zuletzt der Kirchen im Blick. So ist das Projekt «familien-kirche» (vgl. S. 3), unterstützt von der Deutschschweizer Kirchenkonferenz (KIKO), wie viele andere kirchlichen Ansätze eine Ermutigung auf dem Weg zu starken Familien. Einzelne, Kirchgemeinden, Kantonalkirchen und der SEK können so gemeinsam eine hörbare Stimme sein. Christoph Stückelberger ist Leiter des Instituts für Theologie und Ethik des SEK.

14 14 KIRCHENBEZIEHUNGEN Ein protestantisches Profil für Europa Gestärkte Strukturen und mehr Verbindlichkeit dafür sprach sich die 6. Vollversammlung der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) aus. Sie machte mit institutionellen Neuerungen und einer Aktivierung der regionalen Kooperation den Anfang und bestärkte ihren Willen, die GEKE als gottesdienstliche und theologische Gemeinschaft mit einer Stimme für Europa sprechen zu lassen. Martin Hirzel Verbindlichere Strukturen sind Voraussetzung dafür, dass die GEKE deutlicher wahrgenommen wird und sich als evangelische Stimme in die Ökumene sowie in die Diskussion europa-, sozial- und religionspolitischer Fragen einbringen kann. Dafür standen in Budapest an der 6. Vollversammlung der GEKE ihrem obersten Organ rund zweihundert Delegierte aus 105 protestantischen Kirchen Europas ein. Sie waren zusammengekommen, um über das Thema «Gemeinschaft gestalten Evangelisches Profil in Europa» zu beraten. Leitend bei ihren Beschlüssen war der Gedanke, dass evangelische Freiheit Verantwortlichkeit und Verbindlichkeit einschliesst und dass dies auch in der äusseren Gestaltung der Kirchengemeinschaft sichtbar werden muss. Die Vollversammlung in Budapest hat klare Ergebnisse gezeitigt: Ein Statut, das Wesen, Grundlage, Rechtsstellung sowie die Organe der GEKE beschreibt, wurde beschlossen und die Ausarbeitung einer Geschäftsordnung in Auftrag gegeben. Ferner wurde der Rat der GEKE ihr vormaliger Exekutivausschuss beauftragt, im Sinne verbindlicher Strukturen Rolle und Aufgaben der Vollversammlung, des Rates und des Präsidiums sowie der Regionalgruppen zu überdenken sowie die Schaffung von Konferenzen kirchenleitender Personen zu prüfen. Insbesondere die Absicht, Regionalgruppen und regionale Kooperationen stärker in die gesamte GEKE einzubinden, sorgte für Diskussionen. Unbestritten war die wichtige Bedeutung der regionalen Zusammenarbeit beispielsweise im Rahmen der Konferenz der Kirchen am Rhein oder der Regionalgruppe Süd-Ost-Mittel-Europa. Die Verlegung der Geschäftsstelle der GEKE von Berlin nach Wien wurde zustimmend zur Kenntnis genommen. Als Arbeitsinstrumente der GEKE nannte die Vollversammlung neben Lehrgesprächen sowohl Foren zu aktuellen ethischen und politischen Fragen als auch Konsultationen zu spezifischen, regionalen Themen sowie Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung und Austauschprogramme beispielsweise für Gemeindeglieder, Studierende, Pfarrerinnen und Pfarrer, Kirchenmusikerinnen und -musiker. Insbesondere die theologische Arbeit der GEKE in den Lehrgesprächen, durch welche sich die Kirchengemeinschaft ihres Grundes vergewissert und eine innere Stärkung erfährt, wurde im Plenum und in Arbeitsgruppen ausführlich beraten. Es wurde beschlossen, Lehrgesprächgsgruppen zu zwei Themen einzurichten: Erstens zu «Amt, Ordination und Episkopé» (geistliche Kirchenleitung); zweitens zu Fragen betreffend das Verständnis von Schrift, Bekenntnis und Kirche. Ferner wurde dem Rat empfohlen, weiterhin auf europäischer Ebene zu sozialethischen Themen Stellung zu nehmen und die Schaffung von Projektarbeitsgruppen zu folgenden Themen zu prüfen: «Die Ausbildung zum ordinationsgebundenen Amt», «Protestantismus und Bildung», «Jugendbeteiligung», «Gottesdienst» und «interreligiöse Beziehungen». Im weiteren beriet die Vollversammlung die ökumenische Zusammenarbeit und beschloss, Dialoge mit der Europäischen Baptistischen Föderation, den anglikanischen Kirchen in Europa sowie mit den orthodoxen Kirchen weiterzuführen. Erstmals wurde auch der Wunsch laut, mit der römisch-katholischen Kirche das Gespräch über das Ökumene-Modell «Einheit in versöhnter Vielfalt» der GEKE zu suchen. Dass eine Kirchengemeinschaft, die verbindlichere Strukturen gewinnen und theologisch weiterarbeiten möchte, auch eine gottesdienstliche Gemeinschaft sein muss, kam in Budapest in gemeinsamen Gottesdiensten und Andachten zum Ausdruck. Martin Hirzel ist Beauftragter für Ökumene und Religionsgemeinschaften; er war Delegierter in Budapest und wurde von der GEKE- Vollversammlung zum stellvertretenden Ratsmitglied gewählt.

15 b KIRCHENBEZIEHUNGEN 15 Die GEKE als Ermöglicherin Verbindlichkeit und Vielfalt im Ausgleich «Die eine evangelische Kirche Europas soll an der Basis spürbar sein.» Für dieses Ziel will sich Pfarrer Thomas Wipf, Präsident des Rates SEK, an der Spitze der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) einsetzen. Der 13-köpfige Rat der GEKE wählte Wipf auf der 6. Vollversammlung in Budapest zu ihrem Geschäftsführenden Präsidenten. Die Wahl eines Schweizers ist auch ein Votum für das Reformationsland Schweiz und für dessen Brückenfunktion in Europa. Vollversammlung im Ráday-Kolleg, Budapest Fotos: CPCE/ / Klaus Vogler

16 16 KIRCHENBEZIEHUNGEN Bulletin: Herr Wipf, mit welchen Erwartungen sind Sie nach Budapest gereist? Thomas Wipf: Die letzte Vollversammlung in Belfast 2001 war von einer grossen Aufbruchstimmung gekennzeichnet. Die Kirchen waren sich einig: es braucht eine gemeinsame Stimme des Protestantismus, sowohl theologisch im Sinne eines Beitrags zu den ökumenischen Dialogen als auch sozialethisch als Beitrag zur Friedens- und Wertegemeinschaft Europa. Da der Protestantismus zum Teil durch starke kulturelle und nationale Identitäten geprägt ist, brauchen wir die Vertiefung der Gemeinschaft auch für uns selbst. Sowohl die Schweizer als auch die europäischen Kirchen stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Denken Sie nur an die pluralistische Prägung unserer Gesellschaft. In einer solchen Gesellschaft müssen die evangelischen Kirchen erkennbar sein, ein eigenständiges Profil zeigen. Es geht dabei nicht um Konfessionalismus, sondern um das Evangelium und seine befreiende Kraft. Ich freue mich, dass die Leuenberger Konkordie auch für unsere Mitgliedkirchen in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat als Richtschnur in gottesdienstlichen und theologischen Belangen. Ich habe mir also von Budapest eine Bestätigung der Belfaster Dynamik und damit eine Stärkung der GEKE erhofft. Unsicher war ich, inwieweit die Vollversammlung in Budapest bereits jetzt den Willen zeigen würde, der inneren Stärkung auch eine äussere institutionelle Form zu geben. Gemeinschaft ist an sich etwas, das langsam wächst. Wie schätzen Sie nun nach Ihrer Rückkehr die Resultate der Vollversammlung ein? Die Ergebnisse der Vollversammlung sind sehr erfreulich und ermutigend. Die Präsenz zahlreicher engagierter Menschen sowohl aus Kirchenleitungen als auch von der Basis hat mich beeindruckt. Damit hat die GEKE ihr Selbstverständnis als gottesdienstliche und theologische Gemeinschaft bekräftigt. Dies zeigt sich auch in den Beschlüssen über die theologischen Lehrgespräche, die in den nächsten Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) vormalige Leuenberger Kirchengemeinschaft geht auf die im Jahre 1973 verfasste Leuenberger Konkordie als ihr Gründungsdokument zurück. Die Unterzeichner der Konkordie ermöglichen einander gegenseitig Kanzelund Abendmahlsgemeinschaft und verpflichten sich zur Zeugnis- und Dienstgemeinschaft. Der GEKE gehören mittlerweile 105 evangelische Kirchen aus ganz Europa an. Auf der Grundlage der Leuenberger Konkordie entstand im Frühjahr 2006 die «Gemeinschaft Evangelischer Kirchen im Nahen Osten»; ähnliche Bestrebungen existieren in Lateinamerika. Oberstes Gremium der GEKE ist die Vollversammlung. Vom 12. bis 18. September 2006 tagte die 6. Vollversammlung in Budapest unter dem Motto «Gemeinschaft gestalten Evangelisches Profil in Europa». Jahren geführt werden sollen. Die beiden Themen «Amt, Ordination und Episkopé nach evangelischem Verständnis» bzw. «Schrift, Bekenntnis, Kirche» beschäftigen auch die Kirchen des SEK, und wir können von der GEKE weiterführende theologische Impulse erwarten. Neben den Beschlüssen hinsichtlich künftiger Lehrgespräche und der ökumenischen Zusammenarbeit, hat die Vollversammlung auch wichtige Projekte beschlossen. Eines dieser Projekte betrifft die Bildung und steht im Zeichen des Protestantismus als Bildungsreligion. Für die GEKE selbst ist mit der Vollversammlung in Budapest eine neue Epoche angebrochen: Mit der Annahme eines Statuts hat sie ihre bisherige institutionelle Unsichtbarkeit überwunden. Die GEKE existiert nun als Körperschaft des kirchlichen Rechts. Der Rat ist eines ihrer Organe und vertritt die Gemeinschaft in der Ökumene sowie gegenüber Gesellschaft und Politik. Und ein letzter wichtiger Punkt: Europa lebt in seinen Regionen. Dies gilt auch für die evangelischen Kirchen. Die Vollversammlung der GEKE hat deshalb bekräftigt, dass die regionale Zusammenarbeit eine wichtige Ebene in der Verwirklichung der Kirchengemeinschaft darstellt. Die Schweizer Kirchen arbeiten seit vielen Jahren grenzüberschreitend zusammen: einerseits in der Konferenz der Kirchen am Rhein (KKRh), andererseits in der Conférence des Eglises protestantes des pays latins d Europe (CEPPLE). Diese Zusammenarbeit sollte noch vertieft und als Teil des evangelischen Netzwerkes der GEKE ausgestaltet werden. Nun sind Sie, Herr Wipf, in Budapest zum neuen Präsidenten der GEKE gewählt worden. Warum Sie? Warum ein Schweizer? Warum der Präsident des Rates SEK? Zuallererst war meine Wahl ein Votum für Kontinuität. Vor allem die deutschen Kirchen, aber auch die französischen, die mich für das Amt angefragt hatten, haben diesen Punkt betont. Schon mein Vorgänger im Präsidium des Rates SEK, Pfarrer Heinrich Rusterholz, war geschäftsführender Präsident der damaligen Leuenberger Kirchengemeinschaft. Ich selbst bin seit Belfast 2001 Mitglied des GEKE-Präsidiums. Das aktive Engagement in der GEKE ist eines der Legislaturziele des Rates SEK, weshalb mich dieser auch dazu ermuntert hat, das Amt zu übernehmen. Die Wahl eines Schweizers war sodann ein Votum für das Reformationsland Schweiz für dessen Brückenfunktion zwischen den lateinischen und den nördlichen Teilen Europas, die in ihrer Vielfalt die Weite Europas auch in der GEKE widerspiegeln. Die Schweiz und Österreich mit dem neuen Generalsekretär Michael Bünker werden der GEKE helfen, aus dem stark von Deutschland geprägten Kontext herauszuwachsen. Ich freue mich sehr über das mir und dem SEK entgegengebrachte Vertrauen und werde von den Beziehungen profitieren können, die wir angesichts des grossen Engagements des Kirchenbundes in der Europapolitik jetzt schon pflegen. Welchen Einsatz gedenken Sie als GEKE-Präsident zu spielen? Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen ist zu einer ökumenischen Realität geworden. Der Rheinische Merkur

17 b KIRCHENBEZIEHUNGEN 17 schrieb nach der Vollversammlung von einem «gelungenen Kunststück»: «Die evangelischen Kirchen in Europa schliessen sich enger zusammen. Das nützt ihnen selbst, dem Kontinent und dem Christentum. Denn der Protestantismus gehört zu den geistigen Prägekräften des Kontinents.» Jetzt steht die Phase einer weiteren Konkretisierung der Gemeinschaft an. Diese Phase will ich mitgestalten zusammen mit meinen beiden Kopräsidenten, dem Rat der GEKE und dem neuen Generalsekretär. Wichtig sind mir aber auch die enge Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden der Abteilung Kirchenbeziehungen des SEK und der weitere Kontakt mit den engagierten Mitgliedern der SEK-Delegation in Budapest. Das ökumenische Modell der GEKE steht unter dem Motto «Einheit in versöhnter Verschiedenheit». Sie selbst betonen stets, dass sich Grund und Gestalt der Kirchen nicht nur unterscheiden dürfen, sondern sich auch entsprechen sollen. Ein theologisches Votum für die weitere Suche nach Einheit und für konkrete Schritte in der Versöhnung von noch bestehenden Verschiedenheiten. Wie gedenken Sie, der Schwierigkeit zu begegnen, die GEKE institutionell zu stärken, ohne dabei zentralisierend und uniformisierend auf die Kirchen der GEKE einzuwirken? Wir Evangelischen werden immer unterscheiden zwischen Christus, der die Wahrheit ist, und der Kirche, die dieser Wahrheit dient. Nicht Zentralisierung und Uniformisierung sind unsere Anliegen, sondern die Einheit in Zeugnis und Dienst. In diesem Sinne hat die GEKE vor allem die Aufgabe, als Ermöglicherin zu wirken. Ihre Arbeit stützt sich dabei auf drei Pfeiler ab: Erstens ist die GEKE eine gottesdienstliche und theologische Gemeinschaft nicht ihre Strukturen stehen im Vordergrund. Die eine evangelische Kirche Europas als Gemeinschaft in Zeugnis und Dienst sollte überall spürbar sein. Ich möchte es eines Tages so erleben: Wenn wir in Norwegen zu den Lutheranern in den Gottesdienst gehen, in Italien zu den Waldensern, in der Slovakei zu den Reformierten oder in Grossbritannien zu den Methodisten überall sind wir in unserer Kirche. Deshalb ist es auch wichtig, dass an der Vollversammlung die regionale Zusammenarbeit forciert wurde. Wien, wo die Geschäftsstelle der GEKE neu angesiedelt ist, wird demnach auch nie ein kirchliches Brüssel werden. Wir kommen mit einem kleinen Sekretariat aus, von dem Impulse für das weitere Zusammenwachsen der Gemeinschaft ausgehen sollen. Zweitens basiert die GEKE auf einem theologischen Grundkonsens, der in ihrem ökumenischen Modell «Einheit in versöhnter Verschiedenheit» Ausdruck findet. Das gemeinsame Verständnis des Evangeliums und der schriftgemässen Verwaltung der Sakramente bilden die Grundlage, um die unterschiedlichen, historisch gewachsenen Gestalten von Kirchen auch als Reichtum verstehen zu können. Die Leuenberger Die GEKE-Präsidenten: Ko-Präsident Michael Beintker (Münster); Präsident Thomas Wipf (Bern); Ko-Präsidentin Stephanie Dietrich (Oslo). Foto: CPCE/ / Klaus Vogler

18 18 KIRCHENBEZIEHUNGEN Foto: CPCE/ / Klaus Vogler GEKE-Präsident Thomas Wipf im Gespräch mit Gusztáv Bölcskei, leitender Bischof der Reformierten Kirche in Ungarn. Konkordie ist ein wesentlicher Beitrag zum ökumenischen Dialog. Die Einheit der Kirche, die in Christus bereits verwirklicht ist, bleibt auch für die evangelischen Kirchen eine Herausforderung. «Einheit in versöhnter Verschiedenheit» darf deshalb nicht als Ziel der Ökumene oder gar als Zeichen einer postmodernen Beliebigkeit missverstanden werden. Das Ökumenemodell der Leuenberger Konkordie ist im Moment das einzige, welches einen verbindlichen ersten Schritt ermöglicht und in die Zukunft offen ist. Wer die volle sichtbare Einheit sucht, darf nicht sein eigenes konfessionelles Bild von Kirche absolut setzen. Er muss sich mit den anderen Kirchen auf einen gemeinsamen Weg machen. Die Spannungen zwischen den Bestrebungen, die GEKE mit verbindlicheren Strukturen und Entscheidkompetenzen auszustatten, und der vielbeschworenen Vielfalt der protestantischen Kirchen Europas, werden nicht ausbleiben. Es wird immer wieder vergessen, dass die historischen und kulturellen Differenzen mindestens so trennend wirken, wie die unterschiedlichen Ansichten bezüglich theologischer Fragen auch innerhalb der protestantischen Kirchen. So haben mir beispielsweise französische, aber auch ungarische Reformierte gesagt, die Leuenberger Konkordie sei zwar sehr nützlich, genüge aber für Kirchenvereinigungen noch nicht, da eben häufig nichttheologische, kulturelle und geschichtliche Faktoren ihre Kirchen trennten. Es ist auch richtig, dass einer zu raschen Entwicklung der Kirchengemeinschaft da und dort Skepsis entgegenschlägt. Der Protestantismus zeigt eine grosse Zurückhaltung gegenüber allem, was sich strukturell zwischen den Menschen und Gott stellen könnte. Die GEKE muss also über ihr ökumenisches Modell der Einheit in versöhnter Verschiedenheit zu wirken versuchen als Angelpunkt für alle miteinander oder auch nebeneinander lebenden Kirchen. Die Strukturen der GEKE dürfen nur ermöglichen, nicht vorschreiben oder beschränken. Und ich komme zum dritten Pfeiler, auf den sich die Arbeit der GEKE stützt: Der Protestantismus hat Europa ganz entscheidend geprägt politisch, kulturell und hinsichtlich des auf diesem Kontinent vorherrschenden Menschen- und Gesellschaftsbildes. Individualität, Freiheit und Pluralität der Lebensentwürfe in einer offenen Gesellschaft verstehen wir nicht als Bedrohung, sondern als Möglichkeiten der verantworteten Gestaltung. Die Partizipation jedes Menschen an der Gestaltung unserer Gesellschaft, die Partnerschaft zwischen den Geschlechtern und der Einsatz für Minderheiten, welche in Europa eine sehr starke Ausstrahlung haben, sind Kernelemente, die in die Diskussion einzubringen sind. Das Interview führte Elisabeth Ehrensperger. Thomas Wipf tritt als GEKE-Präsident die Nachfolge von Prof. Dr. Elisabeth Parmentier (Strassburg) an, die dieses Amt seit der letzten Vollversammlung 2001 in Belfast innehatte. Zu Stellvertretern des Geschäftsführenden Präsidenten bestimmte der Rat der GEKE aus seiner Mitte Prof. Dr. Michael Beintker, Direktor des Instituts für Reformierte Theologie in Münster, sowie Pfarrerin Dr. Stephanie Dietrich (Oslo), die für den Rat für internationale und ökumenische Angelegenheiten der Lutherischen Kirche in Norwegen tätig ist. Wipf, Beintker und Dietrich bilden das dreiköpfige Präsidium der GEKE.

19 b KIRCHENBEZIEHUNGEN 19 Vor 50 Jahren im Berner Münster Der bis heute bekannte Pfarrer Walter Lüthi hielt zur Zeit des Ungarn-Aufstands im Berner Münster eine Rede auf Deutsch und Ungarisch. Diese ist nun veröffentlicht worden. Die Predigt kursierte im damaligen Ungarn im Untergrund und ist noch heute Symbol für die reformierte Solidarität in schwierigen Zeiten. Gottfried Wilhelm Locher «Finsternis liegt über Ungarn. Es ist die Finsternis der Knechtschaft, dessen, was man früher Sklaverei nannte. Darum finden jetzt dort in Budapest Strassenkämpfe statt. Wir hören, dass die Kämpfer müde werden und zu unterliegen drohen. Genaue Nachrichten fehlen zur Stunde, die Post ist vorübergehend unterbrochen. Von Zeit zu Zeit ist noch ein matter Hilferuf vernehmbar, sie flehen um Waffenhilfe, die einzig ihnen noch helfen könne. Aber was heisst das? welche Waffe? Es wäre die Atomwaffe, Ungarns, und nicht nur Ungarns Untergang. Dieser Ruf nach Hilfe erinnert uns an einen anderen aus früheren Zeiten. Ungarn ist ja nicht erst heute geknechtet. Dies Volk hat ja, wie selten eines, Knechtschaften von Jahrhunderten im Erinnerungsgrund seiner Seele.» Der Berner Pfarrer Walter Lüthi 50 Jahre ist es her, dass diese beschwörenden Worte in die voll besetzten Bänke des Berner Münsters drangen. Auf der Kanzel stand an jenem Dienstagabend des 6. Novembers 1956 ein Pfarrer, den man weitherum im Land als gewaltigen Prediger kannte: Walter Lüthi. Lüthi war seit einem Jahrzehnt Münsterpfarrer. Über mangelnde Zuhörerschaft konnte er sich offensichtlich nicht beklagen. In Dürrenmatts Krimi Der Richter und sein Henker kann man von jemandem lesen, der vor dem Münster «wartete, bleich im Licht, das an den Mauern prallte, eine Stunde lang. Er ging unruhig in den Lauben vor der Kathedrale auf und ab, sah auch zu den Wasserspeiern hinauf, wilde Fratzen, die auf das Pflaster starrten, das im Sonnenlicht lag. Endlich öffneten sich die Portale. Der Strom der Menschen war gewaltig, Lüthi hatte gepredigt.» Einen Namen hatte sich Lüthi schon vor der Berner Zeit gemacht, als er noch Pfarrämter in Vinelz am Bielersee und in Basels Ökolampad-Gemeinde versehen hatte. Einige sei- ner zahlreichen Predigtbände erlebten mehrere Auflagen; mehrere wurden in verschiedene, auch seltenere Sprachen übersetzt; zudem war er an deutschen Evangelischen Kirchentagen ein gefragter Redner. Für sein Predigt-Lebenswerk erhielt Lüthi später Ehrenpromotionen von den Universitäten Basel und Edinburgh. Der Aufstand in Ungarn Auch die Predigt, die Walter Lüthi an jenem 6. November vortrug, wurde unverzüglich übersetzt: ins Ungarische, aus traurigem aktuellen Anlass. Zwei Tage zuvor war die Rote Armee in Ungarn einmarschiert und hatte dem Aufstand der Ungaren gegen die russische Besatzungsmacht ein blutiges Ende bereitet Ungaren kamen in diesen Oktober- und Novemberwochen 56 ums Leben, zehnmal so viele flüchteten in den Westen. Auch in der Schweiz suchten Menschen, die Hab und Gut zurücklassen mussten, Zuflucht. Und der Berner Münsterpfarrer trug dazu bei, dass sie hier willkommen waren. In seiner Predigt zitiert Lüthi den ungarischen Nationaldichter, Sándor Petőfi: «Europa schweigt, es schweigt aufs neue, Des Aufruhrs Donner sind verklungen O Schmach, dass es verharrt im Schweigen Und sich die Freiheit nicht errungen!» Diesmal aber, ein Jahrhundert nach Petőfis Worten, sei alles anders, sagte Lüthi: «Heute schweigt Europa nicht. Und in den Kirchen wird gebetet. Gebete kommen durch, auch wenn die Post versagt. Gebete sind die Luftbrücke aller Luftbrücken. Und die dort drüben beten auch. Sie kämpfen dort nicht nur mit Waffen aus Stahl, sie kämpfen dort auch mit der Waffe des Geistes. Ich sehe in der Erinnerung jenes ungarische Dorf, es ist Montagvormittag 11 Uhr, sämtliche Bauern haben sich in der Kirche zusammengefunden, keiner mehr ist auf dem Feld zu sehen. Dann haben wir, die zwei Gäste der

20 20 NEWS AKTUELL Foto: Keystone Der Kopf eines gestürzten Stalin-Denkmals auf der Strasse in Budapest, aufgenommen am 31. Oktober Am 23. Oktober 1956 fielen bei einer zunächst friedlichen Kundgebung in Budapest erste Schüsse. Evangelischen Kirche der Schweiz und sie zusammen das Wort gehört, gesungen und gebetet. Und jener Gottesdienst in der großen Kirche von Debrecen! unvergesslich bleibt mir, wie nach der Taufe im Anschluss an die Predigt die ganze Gemeinde, Männer und Frauen, das apostolische Glaubensbekenntnis laut mitsprachen. Die dort drüben beten das gleiche Unser Vater wie wir, und sie bekennen sich zum gleichen Glauben. Die dort drüben wissen auch, dass über dir geht auf der Herr, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir. Darum vorab ist es jetzt über Ungarn nicht ganz dunkel.» Freundschaft zwischen Menschen und Kirchen Die Bilder aus Budapest machten die Menschen in der Schweiz betroffen. Das Mitleid war gross, und die Bereitschaft, ungarische Flüchtlinge aufzunehmen, unbestritten. In allem Elend, das dieser Aufstand über Ungarn gebracht hatte, entstand eine neue Verbindung, ja Freundschaft zwischen den beiden Ländern. Dass hier wie dort der reformierte christliche Glaube bedeutsam war, auch das verband. Lüthis Predigt wurde über die Grenze nach Ungarn geschmuggelt; sie schenkte den Menschen in der Unterdrückung neuen Mut. Denn Lüthi genoss hohes Ansehen in der ungarisch-reformierten Kirche; schon drei Jahre später bereiste er Ungarn mit seinem Freund Eduard Thurneysen, dem Basler Theologen, und wurde von allen grösseren theologischen Fakultäten des Landes eingeladen; auch in ungarischen Kirchgemeinden war Lüthi willkommen. Die Freundschaft zwischen den reformierten Kirchen beider Länder hält bis heute an: zum 50. Jahrestag hat die Ungarische Kirche eine zweisprachige Ausgabe jener Münsterpredigt herausgegeben. Im Vorwort schreibt der Vorsitzende Bischof: «Mit der zweisprachigen Edition dieser Predigt, die damals in der Monatszeitschrift Basler Predigten erschien, gedenken wir nicht nur Pfarrer Walter Lüthi in grosser Dankbarkeit, sondern auch der Revolution und des Freiheitskampfes in Ungarn vor 50 Jahren.» Beide Kirchen, jene in Ungarn und jene in der Schweiz, gehören zu den grossen, prägenden Kirchen im Reformierten Weltbund. Es zeigt sich auch in jüngster Zeit, wie stark die Verbundenheit geblieben ist, getragen von Freundschaften Freundschaften zwischen Menschen, aber auch zwischen Kirchen. Ungarn und die Schweiz teilen ein reformiertes Erbe. Oder mit Lüthis Worten: «Die dort drüben beten das gleiche Unser Vater wie wir, und sie bekennen sich zum gleichen Glauben.» In einer sich rasch wandelnden ökumenischen Landschaft ist das viel wert. Gottfried Wilhelm Locher ist Vizepräsident des Reformierten Weltbundes. Predigt von Pfarrer Walter Lüthi am 6. November 1956 im Münster zu Bern beim Fürbittengottesdienst für Ungarn (ISBN ).

21 KIRCHENBEZIEHUNGEN 21 ÖRK und SEK brauchen einander Einen stärkeren Einsatz für die Einheit der Kirchen und für den interreligiösen Dialog leisten sowie weiterhin eine starke ethische Stimme in der Welt sein: So will das Parlament des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) die Ergebnisse der Vollversammlung in Porto Alegre umsetzen. Christoph Stückelberger Der Zentralausschuss (ZA) das Parlament des ÖRK umfasst 150 Mitglieder. Sie wurden im Februar 2006 an der ÖRK-Vollversammlung in Porto Alegre gewählt. Aus der Schweiz ist nur der SEK mit einem Sitz vertreten. Der ZA tagt alle 18 Monate. Die erste Session in der Legislatur 2006 bis 2013 fand vom 30. August bis 6. September in Genf statt. Vier Schwerpunkte wurden behandelt: Programmplan (2007 bis 2013), Finanzplan (2007 bis 2009) und Budget (2007), die Restrukturierung und Wahl der Gremien sowie Statements zu aktuellen Fragen. Der verabschiedete detaillierte Programmplan ist eine gewissenhafte Umsetzung der Beschlüsse von Porto Alegre. Aus bisher über zwanzig Programmen wurden neu sechs Programmbereiche zusammengefasst: 1) Der ÖRK und die ökumenische Bewegung im 21. Jahrhundert 2) Einheit, Mission, Evangelisation, Spiritualität 3) Öffentliches Zeugnis: Macht hinterfragen, für Frieden eintreten 4) Gerechtigkeit, Diakonie und Bewahrung der Schöpfung 5) Ökumenische Bildung 6) Interreligiöser Dialog und interreligiöse Zusammenarbeit In allen Programmen sollen die Theologie und die Kommunikation als Querschnittsaufgaben verstärkt werden. Im Programm 1 geht es um die Stärkung und Erweiterung der ökumenischen Bewegung, um die Pflege der Beziehungen zu den Mitgliedkirchen, um die Partnerschaft mit ökumenischen Organisationen, Behinderten und Indigenen sowie um die stärkere Förderung junger Menschen innerhalb des ÖRK. Im Programm 2 sind die Fragen der Einheit sowie Mission und Spiritualität gebündelt. Die Bearbeitung von Fragen der Einheit und Spiritualität wird intensiviert. Bemühungen um die gegenseitige Anerkennung der Taufe werden lanciert. Im Programm 3 sind die bisherigen Aktivitäten der Kirchen in öffentlichen Angelegenheiten wie auch hinsichtlich der Dekade zur Überwindung von Gewalt und in den Bereichen Menschenrechte, Naher Osten und wirt- schaftliche Gerechtigkeit zusammengefasst. Die Dekade zur Überwindung von Gewalt soll 2010 mit einer internationalen Versammlung für einen gerechten Frieden abgeschlossen werden. Zur Menschenrechtsfrage soll eine theologische Studie erarbeitet werden. Wirtschaftliche Gerechtigkeit wird stärker auf die Reichtumsfrage, wie in Porto Alegre vorgeschlagen, ausgerichtet. Programm 4 enthält unter anderem das Thema Migration, dem der Generalsekretär Sam Kobia in seinem Bericht an den ZA ebenfalls mehr Gewicht beimessen möchte. Neben Gesundheitsfragen und Aids sind Klima, Wasser und Energie die drei Umweltthemen. Programm 5 erfährt eine Erneuerung insofern, als die Arbeit des Instituts Bossey mit der theologischen Bildungsarbeit nun eng verknüpft wird. Bossey ist auf Erfolgskurs, steht es doch auf finanziell sicheren Füssen mehr als die Hälfte der Ausgaben werden durch den Kursbetrieb eigenfinanziert, und der Lehrkörper kann ausgebaut werden. Programm 6 ist ganz dem interreligiösen Dialog gewidmet. Das zeigt dessen ge-wachsene Bedeutung. Dabei stehen Fragen des praktischen Zusammenlebens und der Friedensförderung durch interreligiöse Zusammenarbeit stärker im Vordergrund als theologische Grundsatzfragen. Der ÖRK wird nur dann die vielfältigen Erwartungen, die an ihn gestellt werden, erfüllen können, wenn er in der Themenbearbeitung eng mit den Fachkräften der Mitgliedkirchen sowie dem SEK zusammenarbeitet. Der SEK seinerseits kann seine Anliegen viel wirkungsvoller vertreten, wenn er sie auch in die weltweite Ökumene einbringt dies ist einer, der an ihn gestellten Aufträge, die er für seine Mitgliedkirchen wahrnimmt. Christoph Stückelberger ist Leiter des Instituts für Theologie und Ethik des SEK und Mitglied des Zentralausschusses des ÖRK. Die Dokumente des ZA, auch die sieben Erklärungen zu Brennpunkten auf der Welt, sind auf der Webseite des ÖRK auf Deutsch und Französisch abrufbar: tion/documents/oerk-zentralausschuss/genf-2006/berichte-und- dokumente.html

22 22 KÖPFE NEWS AKTUELL DES SEK Religiöse Symbole in der Öffentlichkeit: Erster Austausch im Rat der Religionen Der Schweizerische Rat der Religionen (SCR) ist am 21. August 2006 zu seiner ersten Sitzung zusammengetreten, anlässlich welcher die obersten Vertreter der Christen, Juden und Muslime erstmals zum Umgang mit religiösen Symbolen in der Öffentlichkeit miteinander ins Gespräch gekommen sind. Dabei ging es vor allem um eine Auslegeordnung. Religiöse Symbole gehören zu den Ausdrucksformen des Glaubens. Sie sollen deshalb Achtung und Respekt finden: sie dürfen weder lächerlich gemacht noch als Kampfsymbole gegen die Menschenwürde oder gegen andere religiöse Überzeugungen missbraucht werden. Die Religionsfreiheit ist ein hohes und schützenswertes Gut: sie erlaubt den Kirchen und Religionsgemeinschaften in unserem Land, ihren Glauben sowohl individuell als auch in Gemeinschaft zu pflegen. Dazu gehört ebenfalls, dass sie ihren Überzeugungen durch religiöse Symbole öffentlich Ausdruck verleihen. Der SCR steht für den Grundsatz ein, dass der mögliche Missbrauch einer Sache nicht ihren guten Gebrauch hindern soll. Allerdings braucht es hierzu von allen Seiten auch die Bereitschaft zum Dialog sowie Zeit für die gegenseitige Vertrauensbildung. Einige Organisationen bemängelten, dass sich der Rat ausschliesslich aus Männern zusammensetzt. Im SCR können grundsätzlich sowohl Männer wie Frauen mitwirken. Er setzt sich gemäss geltendem Konzept «aus leitenden und mandatierten Persönlichkeiten der beteiligten Kirchen und Religionsgemeinschaften» zusammen; die fehlende Frauenvertretung im SCR ist darauf zurückzuführen, dass in den beteiligten Institutionen momentan kein Präsidium durch eine Frau besetzt ist; das Mandat und die Zusammensetzung des SCR wurden von den Leitungsgremien der beteiligten Kirchen und Religionsgemeinschaften beschlossen. Deshalb können die Mitglieder des SCR nicht von sich aus über eine Erweiterung beschliessen. Der Rat der Religionen hat deshalb entschieden, die jeweiligen Leitungsgremien der Kirchen und Religionsgemeinschaften zur Frage der geschlechtergerechten Zusammensetzung des SCR zur Stellungnahme einzuladen. EE/SW Kirchen und SIG fordern menschenwürdige Umsetzung des Asyl- und des Ausländergesetzes Die Stimmberechtigten haben das revidierte Asylgesetz und das neue Ausländergesetz angenommen. Die Landeskirchen und der SIG respektieren den Entscheid der Stimmbevölkerung, bedauern aber, dass die Verschärfungen im Asyl- und Ausländerbereich akzeptiert wurden, und weisen darauf hin, dass die Bedenken gegenüber den Gesetzen nicht ausgeräumt sind. SEK, SBK und SIG nehmen die Versprechen der Befürwortenden, die humanitäre Tradition der Schweiz und die Einhaltung der Genfer Flüchtlingskonvention seien nicht gefährdet, ernst: Echte Flüchtlinge sollen weiterhin Schutz erhalten, niemand soll ohne angemessene Nothilfe auf der Strasse stehen, die Zwangsmassnahmen sind mit Augenmass anzuwenden und dürfen nicht zur sinnlosen Inhaftierung von Ausländerinnen und Ausländern führen. SEK, SBK und SIG werden die Umsetzung der beiden Gesetze kritisch begleiten und sich dort zu Wort melden und den Dialog mit den Behörden suchen, wo sie Rechtsstaat und Menschenwürde gefährdet sehen. Zentral ist für den SEK, die SBK und den SIG, dass die Rechtsgleichheit gewahrt bleibt und die Behörden ihre Ermessensspielräume zugunsten der Schwächsten nutzen. Gesuche für den Familiennachzug und Härtefallbewilligungen von Sans-Papiers sind entsprechend zu behandeln. EE/SW

23 b NEWS AKTUELL / GESCHÄFTSSTELLE 23 Investieren in Stabilität und Solidarität: Ja zum Beitrag an die neuen EU-Länder in Osteuropa Der Rat des SEK unterstützt das Bundesgesetz über die Zusammenarbeit mit den Staaten Osteuropas. Das am 26. November zur Abstimmung gelangende Gesetz sieht die Zahlung eines Beitrags von jährlich hundert Millionen Franken während zehn Jahren an die neuen EU-Staaten vor. Basis der Positionierung des SEK ist die Europäische Charta Oecumenica. Sie steht für die Förderung von Stabilität in Gesamteuropa und von Solidarität mit den Transformationsländern im Osten. Die Geschichte der Europäischen Union (EU) zeigt, dass Solidarität, die über gezielte finanzielle Investitionen in Bildung, Ausbildung und Forschung erfolgt, nicht nur die Entwicklung und den Wohlstand in den Empfängerstaaten erhöht. Vielmehr haben sozial, politisch und wirtschaftlich stabile Länder Osteuropas auch unmittelbare positive Rückwirkungen auf Gesamteuropa und die Schweiz. Es geht dem Rat SEK um politische Partizipation, Verantwortung, Solidarität, Gerechtigkeit und Frieden. Eine verstärkte Solidarität mit Ländern Osteuropas darf nicht zu Lasten der Solidarität mit den Ländern des Südens gehen. Dies ist mit dem vorliegenden Gesetz gewährleistet. EE/SW Personelles 1 2 Wir heissen als Mitarbeitende in der Geschäftsstelle willkommen: Eva Wernly (1) Administrative Assistentin des Geschäftsleiters Monika von Grünigen (2) Sekretärin Thomas Flügge (3) Webredaktor Wir verabschieden uns von: Laurence-Nicole Fehr (4) Administrative Assistentin des Geschäftsleiters 3 4

24 24 RATS-INFO STANDPUNKT Das geht uns alle an Von den Wänden des grossen Sitzungssaals im Ráday- Kolleg in Budapest blicken die bisherigen Rektoren der Theologischen Fakultät der Reformierten Kirche Ungarns, überlebensgross und als Ganzfiguren dargestellt. Zu Ihren Füssen tagt die Vollversammlung der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE). 200 Delegierte aus den 105 in der GEKE zusammengeschlossenen evangelischen Kirchen Europas, mehrheitlich Bischöfe und promovierte Theologen, haben hier während einer Woche gearbeitet, debattiert und gebetet. In Budapest wurde eine Vertiefung der Gemeinschaft beschlossen. Der Wille zu einer verbindlicheren Annäherung war stärker als die da und dort spürbaren unterschiedlichen Sensibilitäten von Lutheranern, Reformierten und Methodisten, aber auch von Ostund Westeuropäern. Nur konsequent war deshalb der Beschluss, die Lehrgespräche im Hinblick auf ein gemeinsames Verständnis des Evangeliums weiterzuführen, den Austausch zwischen den Regionen zu intensivieren und das gegenseitige Engagement in der Gemeinschaft zu verstärken. Diese Anliegen stehen den Interessen und Aktivitäten der Kirchen und Kirchgemeinden weniger fern, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Zu theologischen Grundsatzfragen verfügen wir nämlich mit den Resultaten der Lehrgespräche erstmals seit dem 16. Jahrhundert über Texte, die sämtlichen reformatorischen Konfessionen gemeinsam sind. Da der SEK die Leuenberger Konkordie unterzeichnet hat, sind die Texte auch für die Mitgliedkirchen verbindlich. Aus diesem Grund sollte die 1994 veröffentlichte Studie «Die Kirche Jesu Christi» sie stellt eine von allen evangelischen Kirchen getragene Ekklesiologie vor in der Bibliothek keiner Pfarrerin und keines Pfarrers fehlen. Gleiches gilt für den 2006 verabschiedeten Text «Evangelisch evangelisieren». Dieser richtet sich unmittelbar an Kirchen und Kirchgemeinden und enthält stimulierende Analysen und Beispiele aus der Praxis. Diese Studien könnten Ausgangspunkt für einen spannenden Dialog zwischen Protestanten einer Region sein, aber auch als Basistext in die Seelsorgearbeit oder in die Diskussionen kirchlicher Gruppen einfliessen. Der Rückgriff auf diese Studien könnte (sollte) zur Selbstverständlichkeit werden. Kristin Rossier Buri ist Mitglied des Rates SEK und Delegierte in Budapest. Der Rat Aus dem verabschiedet die Unterlagen für die Geschäfte der Abgeordnetenversammlung vom 6./7. November 2006: s Projekt Globalance, Umsetzung. Er legt der Abgeordnetenversammlung einen Katalog von sieben Projekten zum Thema Globalisierung vor, die auf verschiedenen Ebenen der Kirchen umgesetzt werden sollen. Schweizer Kirchen im Ausland: Schaffung einer Stelle bei der Kommission Kirche und Gesellschaft der KEK in Strassburg 2007 bis Nachdem die Abgeordnetenversammlung im Sommer vor allem aus Finanzierungsgründen der Stelle nicht zugestimmt hat, wird der Antrag mit einer geänderten Finanzierung nochmals vorgelegt. Rahmenvereinbarung mit den Missionsorganisationen, Bericht zu den Leistungsverträgen und Missionsbeiträgen der Mitgliedkirchen Über die Erfahrungen mit den Leistungsverträgen liegt ein erster Bericht vor. Das gegenwärtige Konzept ist bis Ende 2008 gültig. Seelsorge in den Empfangs- und Verfahrenszentren (EVZ), Evaluation. Die Evaluation bestätigt die Notwendigkeit der solidarischen Finanzierung der Seelsorge. Obwohl die Flüchtlingszahlen gesunken sind, wird die Seelsorge vermehrt in Anspruch genommen, da sich die Aufenthaltsdauer in den Empfangs- und Verfahrenszentren verlängert hat und das Aufnahmeverfahren in die Zentren verlegt wurde.

25 RATS-INFO 25 Rat Sitzungen Juli bis September 2006 Voranschlag2007. Der Voranschlag 2007 bewegt sich im gleichen Rahmen wie derjenige des Vorjahres. Der Rat rechnet mit einem geringfügigen Aufwandüberschuss. Finanzplan2008 bis Der Finanzplan zeigt die Verwendung der Mittel in den kommenden Jahren. nimmt die Interpellation der Zürcher Delegation an die Abgeordnetenversammlung zur Präsenz der Kirchen an der Euro 08 zur Kenntnis. Er beauftragt die Geschäftsstelle mit der Ausarbeitung der Antwort für die Abgeordnetenversammlung im November. s s s genehmigt für 2007 Beiträge aus dem Solidarfonds an finanzschwache Mitgliedkirchen im Gesamtbetrag von CHF Der Fondsbestand soll mit der Einlage von CHF durch die Mitgliedkirchen ausgeglichen werden. nimmt Kenntnis von der Planung der schweizerisch-japanisch-koreanischen trilateralen Kirchenkonsultation, welche vom 16. bis 19. November in der Schweiz stattfindet. Es handelt sich dabei um ein Treffen, das alle vier Jahre stattfindet, um die Beziehungen mit den evangelischen Kirchen in Korea und Japan zu festigen. Darin enthalten sind auch Gespräche über die koreanischen Migrationsgemeinden in der Schweiz. beauftragt die SEK-Delegation, an der Generalversammlung des Reformierten Weltbundes Europa in Budapest (10. bis ) die vorgeschlagene Neustrukturierung zu unterstützen. s s s s s s verabschiedet eine Stellungnahme zum Bericht des Synodalrates der Reformierten Kirchen Bern-Jura- Solothurn betreffend das Verhältnis der Berner Kirche zum SEK. diskutiert die vom Institut für Theologie und Ethik vorgelegten Stossrichtungen zu den Themen: Taufe in evangelischem Verständnis Wahrheitsgewissheit des christlichen Glaubens (Teil des Islam-Projektes) Energie-Ethik diskutiert einen ersten Entwurf des Textes über «Modelle der Einheit der Kirche und konkrete Beispiele ihrer Umsetzung». Vorgestellt werden darin vier theoretische Modelle von Kircheneinheit sowie drei existierende Beispiele (Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa, Evangelische Kirche in Deutschland, Union des Églises protestantes d Alsace et de Lorraine). nimmt den Zwischenbericht zum Nationalen Forschungsprogramm 58 «Religionsgemeinschaften, Staat und Gesellschaft» zur Kenntnis. Der SEK wird kein eigenes Projekt dazu einreichen. beschliesst, zur Volksabstimmung betreffend das Bundesgesetz über die Zusammenarbeit mit den Staaten Osteuropas (Rechtsgrundlage für den Kohäsionsfonds) in zustimmendem Sinn Stellung zu nehmen. will zum Menschenrechtstag am 10. Dezember 2006 zusammen mit den ökumenischen Partnerkirchen einen gemeinsamen Brief verfassen und ein Gottesdienstmodell erarbeiten. s s s wählt Frau Pfarrerin Katharina Leser in die Kommission für Schweizer Kirchen im Ausland (CHKiA). nimmt den Zwischenbericht zum Ökumenischen Filmpreis Locarno zur Kenntnis. Er bewilligt den Beitrag von CHF für drei weitere Jahre (2007 bis 2009) zulasten des Zwinglifonds. Theo Schaad, Geschäftsleiter

26 26 PUBLIKATIONEN Publikationen SEK Europa-Bericht Diakonie und Oekonomie Orientierungen im Europa des Wandels Christoph Sigrist (Hrsg.) TVZ / sek-feps 2006 Wie nehmen die Schweizer Kirchen die Entwicklung der Europäischen Union (EU) insbesondere seit der Osterweiterung wahr? Welche Hoffnungen und Fragestellungen verbinden sie mit der Arbeit der Europäischen Kommission? Und umgekehrt: Welchen Platz räumt die EU den Kirchen wirklich ein? Der Rat SEK wollte sich vor Ort Einblick in die Beziehungen zwischen den Kirchen und den europäischen Institutionen verschaffen. An seinen Treffen in Brüssel und Strassburg nahmen auch Delegierte der Mitgliedkirchen teil. Dabei kam es zu Begegnungen mit kirchlichen Verantwortlichen, die im Namen der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) vor Ort tätig sind, aber auch mit Beamten der EU sowie mit Vertretern der Schweizer Parlamentarier-Delegation beim Europarat. Die im Europa-Bericht des SEK zusammengefassten Reisenotizen geben einen Überblick über die Begegnungen, vermitteln einen Einblick in die gemachten Erfahrungen und zeigen, wie wichtig es ist, dass sich die Kirchen für die Aktivitäten der europäischen Institutionen interessieren und sich dafür einsetzen, dass ihre Stimme in diesen Institutionen vermehrt Gehör findet. Der Bericht kann bestellt oder heruntergeladen werden unter: Welch ein reicher Fundus (diako nie)geschichtlicher Zusammenhänge und aktueller Fragestellungen mit Perspektiven zum Spannungsfeld Diakonie (und Kirche) und Ökonomie ist in diesem Buch zu entdecken! Die meisten Beiträge sind anlässlich eines Symposiums zum 77-Jahr- Jubiläum des Diakonieverbandes Schweiz an der Universität Bern Ende 2004 präsentiert worden. Ergänzend folgen Darlegungen zu den Herausforderungen der diakonischen Arbeit in der Schweiz (Christoph Stückelberger) und ein Plädoyer für eine Diakonie des Geldes (Christoph Sigrist). Das Buch vereint engagierte und hoffnungsorientierte Beiträge der führenden Diakonie-Expertinnen und -Experten aus dem evangelischen und katholischen Raum. Die meisten Beiträge zielen bei allen theologischen, diakonischen, sozialpolitischen und ökonomischen Komplexitäten auf die Wirkung für den einzelnen Menschen ab: «Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andere da ist» (Bonhoeffer). Dabei kommen insbesondere folgende drei Gedanken zum Ausdruck: 1) Dem politischen und gesellschaftlichen Druck, diakonische Strukturen derart anzupassen, dass sie angesichts finanzieller Sparmassnahmen und gesetzlicher (Über)regulierung marktfähig bleiben, wird die tiefe Gewissheit und auch Gelassenheit des christlichen Auftrages und das Getragensein durch Jesus Christus als kraft- und wirkungsvolle, innovative Perspektive entgegengehalten. 2) Kirche mit ihren konstitutiven Elementen leiturgia, diakonia und martyria in koinonia bedarf der Diakonie, um «die Erde nicht zu verlieren» Diakonie bedarf ihrerseits der Kirche, um in der Perspektive des Himmels zu bleiben. 3) Der sich in Umrissen abzeichnende europäische Sozialstaat beeinflusst auch die diakonische Arbeit in der Schweiz; den eigenen diakonischen Auftrag immer wieder im Lichte dieser Entwicklungen zu reflektieren auch dazu bietet das Buch eine wertvolle Hilfe. Martin Vogler ist Direktor Betriebe in Diakonissenhaus Bern.

27 b PUBLIKATIONEN 27 Hinweis auf Kirche der Freiheit. Perspektiven für die Evangelische Kirche im 21. Jahrhundert Ein Impulspapier der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Über Porto Alegre hinaus Demographische Umbrüche, finanzielle Einbussen, Spätfolgen zurückliegender Austrittswellen, Arbeitslosigkeit und globalisierter Wettbewerb sind gesellschaftliche Entwicklungen, welche die Kirche entscheidend betreffen. Sie machen einen Wandel der kirchlichen Strukturen dringend nötig. In einer Fortführung ihres bisherigen Handelns und Wirkens sieht der Rat der EKD die Kirche schon in wenigen Jahren zur faktischen Gestaltungsunfähigkeit absinken. Das von ihm erarbeitete Impulspapier will ein aktives Umbauen, Umgestalten und Neuausrichten der kirchlichen Arbeit und ein bewusstes Konzentrieren und Investieren in zukunftsverheissende Arbeitsgebiete fördern. Hierzu formuliert der Rat vier Kernbereiche: a) geistliche Profilierung statt undeutlicher Aktivität b) Schwerpunktsetzung statt Vollständigkeit c) Beweglichkeit in den Formen statt Klammern an Strukturen d) Aussenorientierung statt Selbstgenügsamkeit Der Rat der EDK veröffentlicht diesen Text, um eine Diskussion anzuregen, und hofft, dass dieser Auftakt und Antrieb für eine Reformdebatte auf allen kirchlichen Ebenen und Handlungsfeldern sein wird. Es ist zu wünschen, dass diese Initiative auch in der Schweiz Niederschlag finden und eine rege Auseinandersetzung mit den für die Kirchen Europas anstehenden Herausforderungen auslösen wird. Die Publikation bietet Auszüge aus Texten der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), welche über Porto Alegre hinausweisen und zur weiteren Auseinandersetzung mit den im Internet vorfindbaren ausführlichen Dokumenten des ÖRK anregen sollen. Ergänzt sind die offiziellen Stellungnahmen durch persönliche Aussagen von Teilnehmenden an der Vollversammlung sowohl aus dem Kreis der ökumenischen Prominenz als auch aus der Gruppe der in Porto Alegre vertretenen Bernerinnen und Berner. Die Publikation kann unter folgender Adresse bestellt oder heruntergeladen werden: Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn, Fachstelle OeME, Speichergasse 29, 3011 Bern, Tel , Das Impulspapier des Rates der EKD kann unter folgender Adresse bestellt oder heruntergeladen werden: Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Herrenhäuser Strasse 12, Hannover, Tel ,

28 28 PORTRAIT Die Weitergabe des Glaubens im Haus der Poésie Der 61-jährige Jean-Pierre Roth, Pfarrer in Bevaix (NE), setzt sich seit bald drei Jahrzehnten für den Einbezug von Kindern und Eltern in die kirchliche Arbeit ein. Als gelernter Feinmechaniker, origineller Rhetoriker und liebender Vater versteht er die Vermittlung der christlichen Botschaft als eine praktische, sinnliche und poetische Aufgabe. Ohne sich aufzudrängen, müsse sich auch die protestantische Kirche wieder vermehrt für die Familie interessieren. Dort, wo die Rue de la Gare vorbei an malerischen Gemäuern und schmucken Häusern auf die Auberge de la Commune trifft, zweigt der Weg ab in die Rue de la Cure und lädt gegenüber einem grossen Brunnen in das stattliche Pfarrhaus ein. Ein idyllischer Ort. Seit 27 Jahren lebt und arbeitet Pfarrer Jean-Pierre Roth in Bevaix mit seiner Familie. Seine drei Söhne sind erwachsen die beiden jüngeren studieren und leben noch bei den Eltern. Jean-Pierre Roth selbst ist mit zehn Geschwistern aufgewachsen. «Dreizehn Personen unter einem Dach das bedeutete viel Spielraum und Freiheit für uns Kinder, weil unsere Eltern nicht immer ein Auge auf uns alle haben konnten. In der Schule waren wir Aussenseiter unserer Kleider waren nicht die feinsten aber das kümmerte uns nicht im geringsten. Familienergänzende Kinderbetreuung gab es damals noch nicht. Und es war herrlich, nicht ständig beaufsichtigt zu sein. Gleichzeitig genossen wir das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, das uns das Elternhaus zuteil werden liess.» Der Vater habe keine Zeit zum dialogisieren gehabt, und seine patriarchale Strenge sei furchteinflössend gewesen. «Aber seine Verlässlichkeit und jene der Mutter eine warmherzige und zärtliche Frau war sprichwörtlich. Alles in allem ging eine grosse Liebe von unseren Eltern aus, und diese hat mich durch meine ganze Kindheit begleitet.» Ohne Zweifel, dieser biographische Hintergrund prägt Jean-Pierre Roths Familienideal ein Ideal, dessen sei er sich wohl bewusst, das sich nicht zum Vorbild verallgemeinern lasse. «Ich habe durch meine Arbeit auch ganz andere Familienkonstellationen kennen gelernt: alleinerziehende Mütter und Väter, am Existenzminimum lebende Familien, zerrüttete Ehen.» Familie ist für Jean-Pierre Roth eine kulturelle Institution, nicht eine natürliche. Dazu gehörten diverse Vorstellungen von Liebe, von Zärtlichkeit und von Sexualität sowie vom Lebensprojekt, das sich eine Familie mit Kindern gebe. «Von diesen Vorstellungen geleitet erwächst den Eltern die Verantwortung und die Aufgabe, ihre Kinder zu erziehen. Die elterliche Erziehung steht dabei an erster Stelle zu ihr hinzu erst tritt komplementär die kirchliche Erziehung. Mir war als Vater die Weitergabe des Glaubens an meine Kinder sehr wichtig. Nebst dem strukturellen Rahmen vor allem Taufe, kirchlicher Unterricht und Konfirmation habe ich meinen drei Söhnen in einem liberalen Sinne auch etwas von der Fähigkeit des Menschen, über sich selbst und seine (christliche) Kultur zu reflektieren, beigebracht.» Zu vermitteln seien diese Fähigkeiten am besten über Literatur, Musik und bildende Kunst. Über Jean-Pierre Roths Arbeitszimmer liegt der Duft alter Bücher und jener Cigarillos, welche er ab und zu gerne raucht. Kaum ein Plätzchen im niedrigen, mit Holz ausgekleideten Raum, das nicht mit Schriftbänden Enzyklopädien und Anthologien, Literatur und Lyrik verstellt oder mit Pla-

29 b ABGEORDNETENVERSAMMLUNG 29 Foto: refbild/müller katen und Bildern von Charlie Chaplin über Jean Seberg zu Julia Roberts und Charlie Parker sowie, nicht zu vergessen, die «Mutter Gottes», Ikone der Zärtlichkeit behängt wäre. Ein ganzes Bücherregal ist Jean-Pierre Roths Begeisterung für russische Autoren, Klassiker und Zeitgenossen, gewidmet, und unzählige CDs verraten seine Vorliebe für den Jazz. Das Arbeitszimmer liegt im Erdgeschoss des Pfarrhauses zwischen einer Küche, in der wohl an die zwanzig Leute um den riesigen Küchentisch Platz finden, und einem Garten, dessen Kräuter- und Salatbeete Jean-Pierre Roth selbst gerne pflegt. Über einem Türrahmen im Arbeitszimmer hängt ein Wegweiser mit der Aufschrift «maison de la poésie» es hatte einmal an einer Feier dazu gedient, die Besucherschaft in den Lyrik-Pavillon des Pfarrers zu lotsen. Rhetorik und Poesie seien die geeignetsten Mittel, um den Menschen den Glauben zu vermitteln. «Oft habe ich von den Leuten in der Gemeinde den Satz vernommen man hört ihn gerne reden, den Pfarrer Roth, auch wenn man ihn nicht versteht.» Doch verstanden wird Pfarrer Roth sehr wohl. Seit den 80er Jahren verzeichnen seine liturgischen events grossen Erfolg. Gemeinsam mit anderen Pfarrern «Man hört ihn gerne reden, den Pfarrer Roth, auch wenn man ihn nicht versteht.» und engagierten Eltern begann Roth damals, die Familien der Gemeinde vermehrt zu kirchlichen Anlässen einzuladen und solche eigens für sie zu organisieren. Roths Katechismus, seine Kinderpredigten und Osternachtsfeiern wurden in ihrer Originalität und Lebendigkeit für viele Kinder und ihre Eltern zu bleibenden Begebnissen. «Wir sprachen nicht

30 unbedingt von der Familie an sich; wichtig waren vielmehr der Einbezug der Eltern in das kirchliche Geschehen und die Animation der Kinder, das direkte Sprechen mit den Kleinsten als eigenständige Personen und das Vermitteln «Wichtig sind der Einbezug der Eltern in das kirchliche Geschehen und die Animation der Kinder, das direkte Sprechen mit den Kleinsten als eigenständige Personen.» der christlichen Botschaft in einer Sprache, die sich an alle richtet und die auch von den Kindern verstanden wird. So leuchtete beispielsweise beim Thema Auferstehung das Bild der (Oster)Eier, die man zerschlägt, als sich öffnendes Grab Jesu den meisten ein und sorgte für helle Freude, wenn wir die kleinen Küken beim Ausschlüpfen beobachteten.» In besonders schöner Erinnerung bleiben ihm die «Camps Junior de Vaumarcus». Es ging jeweils darum, das Lager mit einem Gottesdienst zu eröffnen, die Woche mit den 150 Jugendlichen zu verbringen und aufgrund der Ereignisse der Woche einen entsprechenden Schlussgottesdienst zu gestalten. «Ich hielt nichts davon, schon mit einem fixfertigen Programm anzureisen. Die Stimmung der Kinder und ihre Erlebnisse mussten sich in dem niederschlagen, was ich ihnen zum Abschluss mitgeben wollte. Dabei galt mir Chaplins Szene als Vorbild, in welcher er eine Gesangs- und Tanznummer improvisieren muss, weil ihm seine Manschetten, auf denen er entsprechende Spickzettel angebracht hatte, davongeflogen sind. Improvisieren und sich von der momentanen Situation inspirieren lassen, das behagte mir am besten auch wenn dabei gegen Ende der Woche meist eine fürchterliche Hektik und ein grosses Chaos entstanden.» Unvergesslich sei ihm ein Lager, zu dessen Abschluss er Gewalt und Evangelium thematisiert hatte. «In Rollenspielen ging es darum herauszufinden, womit ein reeller Streit eher zu schlichten sei mit simpler Gewalt oder mit Nachsicht, Diskussion, Kompromiss und Respekt. Das Einlenken der Jugendlichen und ihr Bemühen, aufeinander einzugehen, das war für mich ein grosses Erlebnis.» Heute nimmt Jean-Pierre Roth an diesen Lagern nicht mehr teil. Mit dem sinnlichen Erleben von Geschichten, Theateraufführungen und Lesungen vermag er aber die Kinder nach wie vor in seinen Bann zu ziehen. In seinem kirchlichen Unterricht adressiert er für Jugendliche ambivalente Themen wie Sexualität, Liebe und Paarbeziehung. Dabei ist es ihm ein Anliegen, die jungen Menschen mit einem Bild Gottes zu konfrontieren, der die Menschen liebt, die miteinander schlafen. «Es geht darum, das Gefühl der Peinlichkeit angesichts von Nacktheit zum Beispiel anhand klassischer Darstellungen in der bildenden Kunst in ein Gefühl für Ästhetik umzuwandeln, den Jugendlichen die Angst vor dem eigenen Körper zu nehmen, sie in ihrer Identität zu bestärken, ihnen Vertrauen zu schenken und vor allem sie nicht mit simplen Antworten abzuspeisen.» Moralische Verbote, fixe Ideen und Theorien behagen Jean-Pierre Roth nicht. Er sieht sich selbst eher als Poet, denn als Dogmatiker. «Ich habe als Pfarrer nie versucht, den Eltern oder den Kindern starre Vorbilder zu vermitteln. Vielmehr sehe ich mich oft gezwungen, seitens der Eltern und ihrer Kinder Vorurteile und vorschnelle Schlüsse darüber, was gut und recht und was falsch ist, zu hinterfragen.» Den erzieherischen Rahmen zu setzen, bleibe aber primär Aufgabe der Eltern. «Dabei stelle ich mir eine Art Gummiband zwischen Eltern und Kindern vor, das diese einmal enger, einmal lascher aneinander bindet, einmal mehr

31 Fotos: refbild/müller Distanz, einmal mehr Nähe zulässt.» Elterliche Erziehung stehe seines Erachtens für Liebe. Sie habe die Gestaltung der Beziehungen zwischen Geschwistern zum Thema und den Respekt gegenüber den Eltern, aber auch die Spannungen zwischen den einzelnen Familienmitgliedern, die Sicherheit und den Schutz, den Familie biete, sowie das gegenseitige und sich selbst Infrage-Stellen ohne sich dabei zu verlieren. Eindrücklich sei es beispielsweise, mit Kindern die Situation nachzuspielen, in der ein Kind auf seinen Vater zuläuft und sich in den letzten Metern in dessen Arme wirft. Einmal werde das Kind vom Vater im Sprung aufgefangen, ein andermal lasse dieser das Kind zu Boden stürzen. «Ganz unmittelbar lässt sich dadurch erfahren, was Verlässlichkeit bedeutet Verlässlichkeit, die so zentral für die Entwicklung eines Kindes ist.» «Es ist die Rolle der Kirche, die Kinder für Gott zu sensibilisieren, ohne sich der Familie aufzudrängen. Ich vermittle das Bild eines Gottes, der die Familie favorisiert.» Eigentlich hafte dem Grundsatz von Liebe, Verlässlichkeit und Respekt nichts spezifisch Christliches an. Als Pfarrer könne er versuchen, die Liebe und das Leben als Familie zu unterstützen. «Es ist die Rolle der Kirche, die Kinder für Gott zu sensibilisieren, ohne sich der Familie aufzudrängen. Ich vermittle das Bild eines Gottes, der die Familie favorisiert. Wenn ich den Kindern beibringe, dass es über ihren Eltern noch eine Instanz gibt, so müssen sich die Kinder immer wieder der Liebe ihrer Eltern versichern können. Sonst drohen sie, in zwei voneinander getrennte Welten zu fallen. Der Einbezug der Eltern ist bei meiner Arbeit also von grösster Bedeutung. Der Katechismus wird bei mir immer durch Elternabende eröffnet und abgeschlossen, und ich informiere die Eltern über alle geplanten Projekte und Zielsetzungen des Unterrichts.» Jean-Pierre Roth ist der Überzeugung, dass die Kirche in Zukunft nur noch Flickwerk betreiben könne, wenn es ihr nicht gelinge, die Familien in ihre Arbeit zu integrieren. «Es wird immer schwieriger, die Eltern dazu zu ermuntern, ihre Kinder auch nach der Taufe kirchlich begleiten zu lassen. Der Zuspruch, den Osternachtsfeiern und Kinderpredigten einmal gehabt haben, flaut ab. Die protestantische Kirche interessiert sich zuwenig für die Familie, weil die Familie eine privilegierte und private Sphäre darstellt.» Die Tradition des Protestantismus wolle es, dass die Menschen ihre Beziehungen zu Gott selbst pflegten im Gegensatz zum Katholizismus, der seine Hand fest um die Familienangelegenheiten gelegt habe. Das heisse aber nicht, dass die protestantische Kirche keine Idee von der Familie habe. Nur lebe diese Idee in vielfältiger Ausformung. «Es gibt eine Kehrseite zu jener grossen Rolle, welche der reformierte Glaube im Zuge der steten Individualisierung des Menschen gespielt hat. Die Freiheit, die dem Individuum dadurch zuteil geworden ist, wird auch von dessen zunehmender Vereinzelung und Isolierung begleitet.» Der Pluralismus der Konfessionen und Spiritualitäten habe zur Folge, dass jede Familie ihre eigene Art der Erziehung und Vermittlung des Glaubens finden wolle. Leider bleibe dann beides oft sehr oberflächlich und lasse kirchliche und moralische Institutionen an Bedeutung verlieren. «Mit vermehrter Familienarbeit kann es nicht darum gehen, Eltern und Kinder zu bevormunden. Vielmehr wünschte ich mir, dass die Menschen wieder den Mut fänden, die Kirche zu befragen in ihrer Not, aber auch in ihren Hoffnungen und Wünschen.» Mit Jean-Pierre Roth unterhielt sich Elisabeth Ehrensperger.

32 «Wichtig sind der Einbezug der Eltern in das kirchliche Geschehen und die Animation der Kinder, das direkte Sprechen mit den Kleinsten als eigenständige Personen.» Jean-Pierre Roth, Pfarrer in Bevaix (NE)

Wissenstest Minivariante 2

Wissenstest Minivariante 2 Wissenstest Minivariante 2 Lernziele Mit Modul 4 können die Schüler noch einmal ihr im Medienführerschein erworbenes Wissen im Überblick testen. Die zusammenfassende Befragung ermöglicht den Lehrerinnen

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